Bergsport: "Eigene Leistungsgrenze beachten“

Die Einsätze häufen sich; Berg-Fans haben „Aufholbedarf“.
Jeden Tag muss die Bergrettung ausrücken, Schuld ist oft die schlechte Tourenplanung.

Bereits zum dritten Mal innerhalb von zwei Tagen musste die Bergrettung Reichenau an der Rax ausrücken – der Grund: Eine 25-jährige Wienerin hatte sich Freitagabend bei einer Bergtour überanstrengt und konnte nicht mehr absteigen. Sie rief schließlich selbst den Notruf und wurde von der Bergrettung mit Pausen ins Tal gebracht. Auch in anderen Bundesländern häufen sich derzeit die Fälle:

„Wir haben sehr intensive Tage hinter uns. Im Durchschnitt müssen wir ein bis zwei Mal pro Tag ausrücken“, schildert Christoph Preimesberger, Landesleiter der oberösterreichischen Bergrettung, die Situation. Im Vergleich zu den Monaten der vergangenen Jahre, sei die Zahl der Rettungen gestiegen. „Man spürt, dass die Ausgangsbeschränkungen zu einem Aufholbedarf geführt haben“, sagt Preimesberger.

Touren gut planen

Die Bergrettungen appellieren deshalb an die Bevölkerung ihre Touren gut zu planen. Das Wichtigste sei dabei, sich bereits vorab über die Bergtour und auch die Wetterbedingungen gut zu informieren, vor allem die Höhenmeterangaben seien zu beachten – ein Anfänger schaffe etwa 400 bis 500. Je nach Tour müsse man auch dementsprechend ausgerüstet sein. „Es ist kein Problem, wenn ich in die Dunkelheit hineinkomme und eine gute Stirnlampe dabeihabe“, sagt Preimesberger.

Zudem sei es wichtig, die eigene Leistung einschätzen zu können. „Prinzipiell sollte man immer einen Schritt unter seiner Leistungsgrenze bleiben“, sagt er. Denn viele würden den Abstieg vergessen, welcher sich meist sogar schwieriger gestalte. Sind Kinder mit dabei, heißt es, den „eigenen Egoismus zurückstecken“.P. Stacher

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