Steiermark: Bald alle Impfwilligen mit Termin

Steiermark: Bald alle Impfwilligen mit Termin
In den nächsten drei Wochen dürfte Marke von einer Million Stichen überschritten werden.

In der Steiermark nähert man sich dem "Plateau" der Impfmöglichen, hieß es am Freitag beim 16. Online-Impf-Update. Dafür sei man recht nahe bei einer Million Stiche, sagte Impfkoordinator Michael Koren. Laut Vize-Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig gibt es eine neue Regelung, wenn jemand seinen Impftermin schon zweimal storniert hat. Dann kommt online keine neue Einladung, man muss sich neu anmelden, das betreffe rund 10.000 Personen. Es ermögliche eine bessere Impflogistik.

Koren meinte, langsam aber sicher bewege man sich auf eine Million Impfungen in der Steiermark zu. Bis Donnerstag habe man über 900.000 Stiche gezählt, rund 600.000 Erst- bzw. rund 300.000 Zweitimpfungen. "Wir nähern uns dem Ziel, in drei Wochen rund 70 Prozent der Steirer erreicht zu haben", sagte Koren. Allerdings gebe es auch ein auf und ab bei der Zuverlässigkeit der Impfstofflieferanten. Bei den Schülern zwischen 12 und 16 Jahren habe man rund 40.000 Impfmögliche, doch erst zehn Prozent hätten sich angemeldet. "Das scheint uns ausbaufähig. Es wird ein gemeinsames Schreiben mit der Bildungsdirektion geben, in dem auf die Anmeldemöglichkeit hingewiesen wird", so Koren.

Betriebliche Impfungen

Diese Woche gäbe es rund 77.000 Impfungen, in der Kalenderwoche 26 rund 100.000. Weiters habe man kleinere betriebliche Impfungen, 180 auf Wunsch der Rechtsanwaltskammer, rund 500 für die Wirtschaftstreuhänder und bei den Bühnen Graz/Theaterholding rund 600 Dosen. Noch offen sei ein Projekt mit der Caritas zur Immunisierung von Asylwerbern mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson. Er, Koren, appelliere an die Impfbereitschaft der Menschen: "Es gibt leider Mutation, die in anderen Ländern ordentlich aufschlagen. Um das zu überstehen, müssen wir eine hohe Durchimpfungsrate bekommen."

Wlattnig berichtete, dass die Zahl der Anmeldungen zum Stich deutlich gesunken sei, von 4.000 bis 6.000 auf 1.200 täglich. Das sei nicht verwunderlich, denn "wir nähern uns dem oberen Plateau der Zahl jener, die geimpft werden wollen. "Viele Termineinladungen hängen im Stornierungskreislauf der Person. Manche stornieren vier,- fünf- bis sechsmal und wollen gar nicht zum Ende kommen. Das belastet die Impfstofflogistik. Der Grund kann Urlaub sein, der Tag passt nicht, oder sie sind schon anderweitig geimpft", berichtete Wlattnig. Derzeit scheine es so zu sein, dass zwischen den beiden Ängsten - vor der Krankheit bzw. vor dem Impfen - wohl aufgrund der niedrigen Infektionszahlen viele Menschen eher zur Impfangst tendierten, sagte Wlattnig.

Abmeldungen

Die Abmeldungen beträfen aber offenbar eher die Impfstraßentermine. Der niedergelassene Arzt Alexander Moussa stellte in diesem Zusammenhang fest, dass bei den Hausärzten auf 200 bis 300 Anmeldung höchstens zwei bis drei Abmeldungen kämen. Zwei Dinge seien ihm wichtig zu sagen, so Moussa: "Es ist verkürzt, wenn es mancherorts heißt, Hunderte Ärzte wollen mit dem Impfen aufhören. Wir hatten zwischen 800 bis 1.000 niedergelassene Ärzte im Impfeinsatz, auf einigen Listen von Ordinationen standen wenige Impfwillige, die nun immunisiert seien. Wenn dann die Ärzte aus der Impfkampagne ausscheiden, heißt das, sie haben ihren Teil erfüllt. Es heißt nicht, dass sie nicht mehr wollen. Eine freie Terminzuteilung ist noch nicht möglich, wir bemühen uns, alle Ärzte wie Assistenzpersonal, aber wir bitten auch um einen guten Umgangston", beschrieb Moussa ein Problemfeld.

Der Leiter der Impfstraßen des Landes, Harald Eitner, erzählte von mehreren Impfzentren, die zuletzt auch sonntags geimpft haben. Da sei die Spurenerweiterung noch nicht abgeschlossen gewesen. Nächste Woche komme man ohne Sonntagsimpfung aus, dann sei die Spurenerweiterung fertig. Von den Einsatzorganisationen seien alle abgeimpft, die das gewollt und sich auf eine Liste gemeldet hätten, sagte Eitner. Laut Wlattnig sei derzeit keine Stilllegung von Impfstraßen angedacht, jene in Eisenerz und Mariazell seien wegen geringer Anmeldungen zu niedergelassenen Ärzten (in beiden Fällen) oder nach Leoben (im Fall Eisenerz) umgeleitet worden. Im Sommer werde man sich die Anmeldungszahlen genau anschauen, kündigte Wlattnig an.

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