„CDV kann alle Hundeartigen befallen, dazu zählen nicht nur die Haustiere, sondern vor allem auch Marder und Fuchs“, sagt Reitl. Es ist daher unmöglich, die Staupe auszurotten. Nur die Impfung bewahrt vor einer Erkrankung.
Welpen sollten daher in der 8., 12. und 16. Lebenswoche immunisiert werden. Das Virus ist extrem ansteckend. Bei Patienten befinden sich die Erreger im Ausfluss aus Augen und Nase sowie in Urin, Kot und Erbrochenem.
Die Viren überleben auf Pfoten und der Kleidung genauso wie im Boden. Bei Zimmertemperatur bleiben sie ein paar Tage infektiös. Hitze und Sonne vertragen sie nicht, Kälte sehr wohl.
„Welpen, die noch nicht ausreichend immunisiert sind, und ungeimpfte Hunde sind die Hauptbetroffenen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
Symptome der Staupe sind unspezifisch
Die Patienten zeigen eher unspezifische Symptome. Zunächst machen sich Fieber, Schwäche, Fressunlust und ein reduziertes Verhalten bemerkbar.
Je nach Organ, das in Mitleidenschaft gezogen ist, kommen Husten, Niesen, Durchfall und Erbrechen dazu. Mitunter treten Hautveränderungen auf. In seltenen Fällen löst Staupe neurologische Probleme aus.
Bei erkranken Jungtieren härtet der Zahnschmelz nicht aus, auch Erblindung ist möglich. Bei infizierten Müttern in spe kann es zu Totgeburten kommen.
„Es gibt keine Therapie für Staupe. Nur die Symptome lassen sich behandeln“, sagt der Zoodoc und verweist etwa auf Immunsystem stärkende Präparate und Appetitanreger.
Nicht alle Hunde erkranken schwer. Manche können das Virus aus eigener Kraft besiegen. Aber auch Vierbeiner ohne äußere Anzeichen einer CDV-Infektion können die Erreger weitergeben.
Beim geringsten Verdacht sind die Besitzer gefragt. „Wie bei allen Infektionskrankheiten sind Hygienemaßnahmen zu beachten“, appelliert Reitl. Erbrochenes sollte wie Kot weggeräumt, Urin mit Wasser weggespült werden. Stark frequentierte Gassi-Strecken sind mit (potenziell) infizierten Hunden zu meiden.
„Staupe ist in Österreich durch die Impfung weit zurückgedrängt“, sagt der KURIER-Tiercoach: „Wir sollten nicht riskieren, der tödlichen Krankheit durch Impfmüdigkeit eine Chance zu geben.“
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