St. Wolfgang: Praktikanten steckten sich vermutlich im Nachtleben an

Das "W3" ist eine der von den Tourismusschülern besuchten Bars
Die Zahl der Infektionen ist inzwischen auf 44 gestiegen. Die Sperrstunde in der Gastronomie wurde auf 23 Uhr vorverlegt.

Die Zahl der bekannten Corona-Infektionen unter Tourismusmitarbeitern in St. Wolfgang im oberösterreichischen Salzkammergut ist bis Samstagabend auf 44 angestiegen. Darunter Mitarbeiter von elf Betrieben sowie ein Gast.

Bei den Infizierten handelt es sich um mindestens 26 Tourismusschüler und zwei Mitarbeiter von Lokalen, in denen die Jugendlichen gefeiert haben. Am Samstag lief eine groß angelegte Testreihe unter Tourismusmitarbeitern. Die Gemeinde rief indes über Ihre Homepage dazu auf, "heute Abend möglichst zu Hause bzw. in Ihren Unterkünften zu bleiben. Dieses Ersuchen stellt KEINE behördliche Anordnung dar – es ist eine Empfehlung, die wir fürsorglich an Sie richten."

Bereits am Freitagabend hieß es in einer Aussendung des Tourismusverbandes Wolfgangsee: Es liege nahe, "dass die Infektionen in einem der Nachtlokale in St. Wolfgang erfolgt ist, welche zu den bevorzugten Lokalen der Praktikanten zählen.

Zwei Bars geschlossen

Es handelt sich dabei um das "13er Haus" und das "W3". Beide stellten ihren Betrieb laut Land OÖ am Freitag freiwillig bis auf weiteres ein. Erinnerungen an Ischgl werden wach, wo sich Après-Ski-Bars als Drehscheiben für die Ausbreitung des Coronavirus erwiesen haben. Die Behörde veranlasste am Samstag die Vorverlegung der Sperrstunde in der Gastronomie auf 23 Uhr.

Laut Alois Lanz, Bezirkshauptmann von Gmunden, hätten die Praktikanten alle einen Mund-Nasen-Schutz bei der Arbeit getragen.“ Es bestehe darum nur ein geringes Restrisiko für eine Ansteckung von Gästen. Zumindest ein Gast wurde aber positiv auf Corona getestet.

Lanz gab sich optimistisch, dass sich darum die Infektionen auf die Gruppe der Praktikanten - bei ihnen handelt es sich um Tourismusschüler - eingrenzen lassen.

Bezirkshauptmann verteidigt feiernde Praktikanten

„Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob die Ansteckung in den Quartieren, wo sie wohnen, schlafen und auch gemeinsam essen, stattgefunden hat, oder in bestimmten Lokalen passiert ist.“ Faktum sei, dass es sich bei den bis dato Erkrankten fast ausschließlich um Praktikanten handle.

Einige von ihnen waren in den beiden Nachtlokalen „13er Haus“ und „W3“ unterwegs gewesen. Lanz verteidigte in dem Radio-Interview, dass die Praktikanten miteinander gefeiert haben. „Wo auch immer und wie auch immer. Das haben wir alle gerne gemacht in unserer Jugend.“

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