Denn wie die Kleine Zeitung am Mittwoch berichtet, musste eine 12-Jährige offenbar die Schule verlassen, da sich ihre Mutter, einst selbst Schülerin an St. Ursula, in einer Eltern-Lehrer-Chat-Gruppe unpassend zur Kleidervorschrift geäußert haben soll.
Konkret soll sie diese als "faschistische Kleiderordnung" bezeichnet haben, wie aus dem Chat hervorgeht, den der KURIER einsehen konnte.
Kleiderordnung seit Jahren
Zur Erklärung: Die Kleidervorschrift an der Schule gibt es bereits seit gut zehn Jahren Zu Beginn des aktuellen Schuljahres wurde sie allerdings verschriftlich. Was die Wogen weit über die Grenzen von Kärnten hochgehen ließ.
Der KURIER sprach mit einem Vertreter des Schulvereins, der bestätigt, dass die 12-Jährige nicht mehr an der Schule ist. "Die Mutter hat der Schulleitung einen kruden Brief geschrieben. Damit hätten wir noch leben können. Doch sie hat auch die anderen Eltern aufgerufen, sich nicht an die Kleiderordnung zu halten. Und dann kam der Ausdruck in der Chatgruppe. Das ging für uns eindeutig zu weit", erklärt der Mann.
Aus Sicht der Schule sei das Vertrauen zu den Eltern verloren gegangen. "Und laut dem Vertrag, den wir mit den Eltern abschließen, ist dies ein Grund für eine Auflösung des Vertrages", erklärt das Schulverein-Mitglied.
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Das betroffene Mädchen täte ihm sehr leid, "allerdings sollten sich auch die Eltern bewusst sein, dass sie mit ihrem Verhalten eine Verantwortung für ihre Kinder haben."
Bildungsreferent bezieht Stellung
Mittwochmittag schaltete sich auch das Land Kärnten mit einer Aussendung in den Konflikt ein: „Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass es in dieser ganzen Diskussion nur einen Verlierer gibt: Die Schülerin, welche am Schulanfang von ihren Klassenkameraden getrennt wird. Als Bildungsreferent fordere ich die Schule auf, gemeinsam mit der Mutter bzw. den Eltern eine für die Schülerin, welche sich nichts zu Schulden kommen ließ, passende Lösung zu finden. Es kann nicht sein, dass eine Meinungsverschiedenheit zwischen Schule und Eltern auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird“, erklärte Landesrat Daniel Fellner.
Neuer Schulplatz gefunden
Die Zwölfjährige hat mittlerweile einen neuen Schulplatz, wie Isabella Penz, Kärntens Bildungsdirektorin dem KURIER bestätigt. "Da es sich um eine Privatschule handelt, äußere ich mich nicht weiter zu dem Fall", sagt Penz.
In St. Ursula will man jedenfalls weiter an der Kleiderordnung festhalten. "Wir haben 240 Schülerinnen und Schüler und es hat einen Fall gegeben, in dem es nun eine Beschwerde gab", heißt es aus dem Schulverein.
Überlegt wird auch die Einführung einer Schuluniform.
Fellner fordert unterdessen, dass sich Eltern und Schule "in einem gemeinsamen Gespräch an einem Tisch" für eine Lösung stark machen.
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