Steirische Spitäler haben Rückstau von fast 10.000 Behandlungen

Aktuell werden 579 Personen in Spitälern behandelt
Wegen Coronavirus-Maßnahmen musste viel abgesagt werden. Die steirischen Krankenhäuser wechseln ab Montag in Routinebetrieb.

3.500 Behandlungen in den Internen Abteilungen, 2.500 in den Chirurgien, 1.500 im Bereich der Augenheilkunde. So viele planbare Eingriffe oder Untersuchungen mussten in den steirischen Landesspitälern wegen der Covid-19-Maßnahmen verschoben werden -  so viele Behandlungen fielen also zwischen Mitte März und Mitte April aus. Und das sind noch nicht einmal alle: Rund 2.200 kommen auf Spezialabteilungen noch dazu. Macht in Summe einen Rückstau von fast 10.000 Behandlungen,

Kommenden Montag, 4. Mai, wechselt die steirische Krankenanstaltengesellschaft (KAGES) vom Krisen- in den Routinebetrieb. Die niedrigen Infektionszahlen machen es möglich, betonte Vorstandsdirektor Karl Heinz Tscheliessnigg am Mittwoch.

Doch vom gewohnten Spitalalltag ist man noch weit entfernt: Die Kontrollen im Eingangsbereich  - um Corona-Verdachtsfälle abzufangen - bleiben. In den Ambulanzen dürfen nicht mehr so viele Patienten warten, Abstandsregeln könnten sonst nicht eingehalten werden. Die Besuchsverbote im stationären Bereich bleiben aufrecht. Dort wird übrigens auch die Bettenkapazität reduziert - erneut wegen der Abstandsregeln.

Patienten sollen nicht anrufen

Auf die Spitalsholdings-Mitarbeiter kommen nun viele Telefonate zu: Sie rufen in den nächsten Tagen und Wochen alle Patienten an, deren Behandlungen seit März verschoben werden mussten. Die KAGES bittet die Betroffenen, nicht von sich aus anzurufen, man werde sich bei jeder und bei jedem melden. "Wir vergessen niemanden",versichert Tscheliessnigg.

Wie lange es dauern wird, diesen Rückstau neben der aktuell anfallenden Arbeit zu erledigen, ist unklar. Fest steht aber, dass weiterhin Kapazitäten für allfällige Covid-19-Patienten frei gehalten werden, das trifft speziell das LKH Graz-West, das Uni-Klinikum selbst sowie das LKH Hochsteiermark am Standort Leoben.

Isolationsbereiche bleiben

"Das bedeutet, dass hier weiter Isolationsbereiche vorzuhalten sind", betont der Spitalschef in einer Mitteilung der KAGES. "Für alle Fächer, denn das Virus macht hier keinen Unterschied."

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