Spielzeug zu Weihnachten: Angst vor Lärm im Kinderzimmer

Spielzeug zu Weihnachten: Angst vor Lärm im Kinderzimmer
60 Dezibel und mehr: Experten der Arbeiterkammer warnen vor Gehörschäden.

Rechtzeitig zu Weihnachten darf es wieder bunt und laut bei den Geschenken unterm Baum sein. Nicht zu laut, warnt jedoch die Arbeiterkammer OÖ. Bei einem Test wurde festgestellt: Lautes Spielzeug kann gesundheitsgefährdend sein. 14 Produkte – darunter eine Giraffen-Gitarre, ein Liederbuch, sprechende Puppen und sogar Plastik-Motorsägen – wurden getestet. Fazit: Alle hatten Messwerte über 60 Dezibel, die lautesten wiesen Werte knapp unter 90 Dezibel auf. Zum Vergleich: Ein Presslufthammer in einem Meter Entfernung hat rund 100 Dezibel.

"Vor dem Kauf müssen Eltern unbedingt prüfen, wie laut das Spielzeug tatsächlich ist", raten die Konsumentenschützer. Denn auf der Verpackung gibt es dazu keine Angaben.

Christian Arnoldner, Leitender Oberarzt an der HNO Universitätsklinik Wien, relativiert: "Einige dieser Spielzeuge sind zwar wirklich laut. Trotzdem müsste man dem Lärm mehrere Stunden täglich ausgesetzt sein, damit Hörschäden auftreten." Prinzipiell nehmen Hörschäden zwar zu – Spielzeug sei aber nicht der Grund. "Unsere Welt wird lauter", sagt Arnoldner. "Laute Musik aus dem Kopfhörer und in Lokalen – da ist die Belastung deutlich höher."

Bei einem Lokalaugenschein im Geschäft "Das Spielzeug" in den Wiener Ringstraßen-Galerien in der Innenstadt findet sich das eine oder andere Spielzeug, mit dem man theoretisch Lärm machen könnte: etwa ein buntes Spielzeug-Handy, eine Mini-Motorsäge oder auch eine Trommel.

"Strenge Regeln"

Inhaber Alexander Pallendorf beruhigt jedoch: Gesundheitsgefährdung bestehe für seine Kunden aus seiner Sicht keine. "Denn seitens des Gesetzgebers gibt es sehr strenge Regeln. Diese besagen etwa, welche Inhaltsstoffe in einem Spielzeug enthalten sein dürfen, oder wie laut es sein darf."

Insofern müsse man beim Einkauf im heimischen Fachhandel keine Sorge haben: "Alle Waren werden von uns ausgewählt und entsprechen den Vorschriften", erklärt Pallendorf. "Es könnte nur sein, dass man auf Großmärkten oder in Billig-Shops Produkte etwa aus Fernost findet, die diesen Richtlinien nicht entsprechen."

Ob Eltern in seinem Geschäft häufig Sorgen bezüglich des Lärmpegels äußern? "In der Regel nicht", erwidert Pallendorf. Im Zuge des Verkaufsgesprächs komme das Thema Lautstärke zwar manchmal zur Sprache: "Da geht es aber weniger um Sorgen um die Gesundheit als um den Familienfrieden im Haushalt", ergänzt er und lacht.

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