Tatsächlich waren auch die Grazer Hotels während des Formel-1-Spektakels ausgelastet, der Flughafen Thalerhof verzeichnete wegen des Grand Prix um 50 Starts und Landungen mehr als gewöhnlich. „Die Fans haben für zusätzliche Nächtigungen und Wertschöpfung gesorgt“, betont Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP). „Dazu kommt der enorme Werbewert durch die internationalen Fernsehübertragungen.“
Laut Touristiker Ramzmaier liege allein der Umsatz in der Region im „hohen zweistelligen Millionenbereich“; dazu komme, dass viele Fans auch über das Formel-1-Wochenende hinaus geblieben seien. „Die Gäste haben ein, zwei Nächte angehängt.“
Trotz der via sozialen Medien bekannt gemachten und auch von der Formel 1 verurteilten Vorfälle von sexueller Belästigung oder homophoben Aussagen verzeichnete die Exekutive jedoch ein „überraschend ruhiges“ Wochenende in Spielberg. Es seien keine Übergriffe oder Zwischenfälle dieser Art gemeldet worden, versicherte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark. Die Spezialeinheit Cobra musste nur einmal einschreiten: Sie störte den Funk einer Drohne, mit der ein Besucher unerlaubterweise aus der Luft filmen wollte.
Nächster Publikumsmagnet
Die nächste Großveranstaltung in der Region steht aber bereits bevor: Am 2. und 3. September geht in Zeltweg die zehnte Auflage der Airpower über die Bühne. Auch am Fliegerhorst Hinterstoisser werden wie am Red-Bull-Ring an die 300.000 Besucher erhofft, die die insgesamt 35 Flugvorführungen von Militär wie Kunstflugstaffeln sehen wollen. Auch diesmal sind die internationalen Publikumsmagnete wie die Frecce Tricolori aus Italien oder die Patrouille Suisse aus der Schweiz wieder in der Obersteiermark dabei. Freitag und Samstag sind jeweils acht Stunden Programm zu sehen, der Eintritt ist frei.
Wirtschaftlich dürfte sich im September für das Murtal ein ähnliches Ergebnis abzeichnen wie bei beim Grand Prix: „Die Region ist jetzt schon sehr gut gebucht, wir vermitteln Gäste bereits an andere Regionen“, berichtet Michael Ramzmaier. 60 Prozent der Besucher der Flugschau seien erfahrungsgemäß Tagesgäste, aber „viele buchen auch ein Wochenende oder eine ganze Woche rund um die Veranstaltung“.
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