Künftig verpflichtet die EU Händler dazu, Kunden aufzuklären, ob Bewertungen überprüft wurden und wenn ja, wie. „Auch muss transparent gemacht werden, ob die Bewertung tatsächlich vom Verbraucher stammt und ob er das Produkt auch genutzt oder gekauft hat“, sagt Daniela Zimmer von der AK.
Plattformen wie Amazon oder Tripadvisor kämpfen laut eigenen Angaben bereits aktiv gegen Manipulationen. Laut dem aktuellen Transparency Report von Tripadvisor wurden heuer 1,4 Millionen Fake-Bewertungen auf der Seite ausgesondert.
Amazon konnte im vergangenen Jahr über 13 Millionen Versuche unterbinden, eine unechte Bewertung abzugeben, wie ein Sprecher gegenüber dem KURIER erklärt. Missbräuchliche Bewertungen würden mithilfe automatisierter Systeme und Prüfteams identifiziert.
Dabei lege Amazon zahlreiche Daten – wie das erworbene Produkt und Kaufdatum – übereinander. Je mehr Informationen das System bekommt, umso mehr Zusammenhänge kann es über die Echtheit von Bewertungen erkennen. „Wir verwenden maschinelles Lernen, um alle eingehenden und bestehenden Rezensionen zu analysieren und bei Bedarf zu entfernen“, sagt er.
Auch Verbraucher haben Möglichkeiten, falsche Beurteilungen zu erkennen. Laut Zimmer in erster Linie, indem sie breiter recherchieren und Bewertungen auf anderen Portalen vergleichen, statt etwa bloß die von Amazon anzuschauen. „Und wenn 10 Menschen einen relativ gleichen Text geschrieben haben, riecht das stark nach Fake“, sagt sie.
Ratsam ist auch, einzelnen Nutzern auf den Zahn zu fühlen. Zeigt etwa sein Profil an, dass er bislang nur eine einzige Bewertung abgegeben hat, sollte man kritisch sein. Gibt er innerhalb kürzester Zeit positive Bewertungen für verschiedenste Orte ab – etwa für Hotels einer Kette in New York, Istanbul und Tokio – könnten diese gekauft sein.
Auch Online-Plattformen wie „Review Meta“ oder „Fakespot“ helfen, Bewertungen auf ihre Echtheit zu überprüfen.
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