So ein Schmarrn

Die Sache mit der Regionalität ist oft ein Schmarren
Zuhause schmeckt es doch am besten, auch wenn die Sehnsucht nach Gourmet-Ausflügen mit jeden Tag größer wird.

Dass in der eigenen Küche das Wiener Schnitzel nicht so recht gelingen mag, sorgte vergangenen Sonntag für Unverständnis bei einigen Lesern der Kolumne. Ein Kaiserschmarrn aber, der gelingt immer. Leicht im Geschmack, etwas schwierig, wenn man Gewicht halten will. Vor allem weil man nicht aufhören kann zu essen.

Die Inspiration die Süßspeise zuzubereiten, kam vom Demel. Der k.u.k. Hofzuckerbäcker in Wien, der in Vor-Corona-Zeiten von Touristen in Beschlag genommen worden war, verkauft sie in kleinen Boxen an Einheimische – to go natürlich. Beim Vorbeischlendern am Kohlmarkt erwies sich das eher als to wait. Also ab in die eigene Küche. Jedenfalls ist das Gericht daheim gekocht lockdown-tauglicher und vielleicht auch besser. Unter Umständen weil die Rosinen mit Liebe stundenlang in Rum eingeweicht waren. So viel sei gesagt: Der Schmarrn war kein Schmarrn.

Wie die Spezialität entstanden und zu ihren Namen gekommen ist, darum ranken sich einige Geschichten. Bei einer geht es um die heikle Kaiserin: Ein Leibkoch wollte der Sisi eine besonders flaumige Süßspeise servieren. Doch der Omlettenteig – gereicht mit Zwetschkenröster – konnte laut Legende Ihre Majestät gar nicht begeistert. Der Kaiser selbst soll mit folgenden Worten eingesprungen sein: „Na, geb’ Er mir halt den Schmarrn, den unser Leopold da wieder z’sammgekocht hat.“

Tipps

Drei Portionen Kaiserschmarrn sind mithilfe des Plachutta-Kochbuchs schnell gemacht (vorausgesetzt die Rosinen sind schon mariniert): 4 Eiklar mit 2 Esslöffeln Zucker und einer Prise Salz zu festem Schnee schlagen. 250 ml Milch, 4 Eidotter, Vanillezucker und 120 Gramm Mehl glatt rühren. Den Schnee unterheben. In einer oder zwei Pfannen Butter schmelzen lassen. Die Teig einfließen lassen, mit Rosinen bestreuen, anbacken, wenden und im Rohr fertigbacken. Mit Zucker bestreuen. Dazu passt Zwetschkenröster.

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