Mehr Tote auf Österreichs Pisten

Der Mann wurde nach seinem Sturz mit dem Notarzthubschrauber in die Uniklinik Innsbruck transportiert. (Symbolbild)
Gleichzeitig ging jedoch die Anzahl der Skiunfälle zurück. Immer mehr Fahrerflucht.

Die gute Nachricht zuerst: Heuer sind bisher weniger Unfälle mit Fremdverschulden auf Österreichs Pisten und damit auch weniger Verletzte als im Vorjahr registriert worden. Wenn es jedoch zu einem Crash kommt, so sind die Folgen in diesem Jahr meist fataler. Bis 24. Februar, dem Ende der Ferien, zählte die Alpinpolizei heuer 27 Tote bei Skiunfällen (Vergleichszeitraum 2011/12: 19). Die Zahl der Unglücke ging von 2.120 in der vorangegangenen Saison auf 1.742 heuer zurück. Allerdings werden bei der Alpinpolizei Unfälle mit Eigenverschulden nicht registriert.

"Die rückläufigen Zahlen bei den Skiunfällen sind erfreulich. Dennoch ist jeder Verletzte einer zu viel", betonte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Ihr sei es nicht zuletzt deshalb wichtig, "bereits die Jüngsten zu sensibilisieren und auf ein umsichtiges Verhalten beim Skifahren hinzuweisen". Nicht zuletzt deshalb sei man auch Partner bei dem Projekt "Mit Sicherheit auf der Piste“.

Vergleich

Zieht man nicht nur die Vorsaison zum Vergleich heran, so liegt man bei den Skitoten weniger hoch als in den Saisonen 2005/06 (29 Tote im Vergleichszeitraum), 2008/09 (35 Tote), 2009/10 (32) und 2010/11 (33). Den niedrigsten Wert hatte man im Vorjahr registriert mit 19 Opfern. Auch in den Saisonen 2006/07 und 2007/08 gab es mit 24 bzw. 25 Toten etwas weniger als heuer. Am Ende der Saison waren übrigens im Winter 2010/2011 die meisten Toten zu verzeichnen: 51.

Mehr Tote auf Österreichs Pisten
Die Gefahr, überhaupt in einen Skiunfall mit anderen verwickelt zu werden, ist in den vergangenen Jahren offenbar deutlich gesunken: So gab es in den Saisonen 2007/08 bis zum 24. Februar 5.795 Skiunfallbeteiligte und 2010/2011 5.182 Beteiligte. In der Vorsaison ging dieser Wert bereits auf 3.887 Beteiligte zurück und wurde heuer mit 3.057 noch einmal um mehr als 800 unterboten. Allerdings, so die Experten der Alpinpolizei, könne es hier noch zu einem Anstieg kommen, da noch nicht alle Unfälle eingetragen sein könnten.

Skitouren & Fahrerflucht

20 bis 25 Prozent der von der Alpinpolizei erhobenen Skiunglücke sind Fahrerfluchtunfälle. In der heurigen Saison waren es bisher 378, im Vergleichszeitraum des Vorjahres 489 und in der Saison 2010/11 bis zu diesem Zeitpunkt 683 Unfälle mit Fahrerflüchtigen. Die Polizei machte darauf aufmerksam, dass Unterlassung der Hilfeleistung oder das Imstichlassen eines Verletzten strafbar sei. Man rate Beteiligten, die Personendaten auszutauschen, auch wenn zunächst keine Verletzung nach einer Kollision zu bemerken ist.

Auffallend ist auch, dass die Zahl der Skitour-Unfälle offenbar stark im Ansteigen begriffen ist: Heuer wurden bis 24. Februar 203 Unfälle registriert, im Vergleichszeitraum der Vorsaison waren es 149. In der bisher in dieser Hinsicht unerfreulichsten Saison 2007/2008 waren es mit 163 Skitour-Unfällen ebenfalls deutlich weniger als heuer.

Die Alpinpolizei führte dies auf die gestiegene Attraktivität von Skitouren zurück. Die Zahl der Lawinentoten ist im Vergleich zum Vorjahr um einen zurückgegangen. 2011/12 waren bis 24. Februar 14 Lawinenopfer gezählt worden, heuer waren es 13.

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