Mehrere tödliche Unfälle
Die Exekutive erhebt jährlich an die 7000 Unfälle im alpinen Gelände in Österreich. Erst am Wochenende kam es wieder zu Pistenunglücken mit besonderer Tragik. In der Steiermark kam die Hilfe für einen 81-jährigen Skifahrer, der gegen zwei Bäume gedonnert war, zu spät. In Ischgl verstarb ein 27-jähriger Deutscher, der nach einer Kollision mit einem Landsmann gegen einen Wegweiser gekracht war. Und von Obertauern in Salzburg musste ein 70-Jähriger nach einem schweren Unfall auf 1800 Meter Seehöhe ins Spital nach Schwarzach geflogen werden. Dort ist das Saison-Finale Jahr für Jahr eine Belastungsprobe für das Team von Ärzten und Pflegenden der Unfallchirurgie. „Das Patientenaufkommen der letzten Wochen entspricht dem Vor-Covid-Niveau, durch die Pandemie kommen jetzt aber auch Personalausfälle erschwerend dazu“, berichtet Oberarzt Michael König über die fordernde Situation.
Die Verletzungsmuster sind großteils schwer. Sie reichen von Knie- über Hüft- bis zu Kopfverletzungen. Mehr als 100 Verletzte werden täglich allein im Krankenhaus Schwarzach versorgt.
Hilferufe auf den Abfahrten gehören auch für Markus Quehenberger, Pistenchef bei der Schlossalmbahn in Bad Hofgastein zum Alltag. Pistenretter in drei Partien sind laufend mit Akia einsatzbereit. „Von den Zahlen her sind wir ungefähr am Niveau der letzten Jahre“, so Quehenberger. In dem Gebiet passieren pro Winter etwa 300 bis 400 Unfälle. Sein Team sorgt im Notfall dafür, dass Unfallopfer möglichst schnell ärztliche Hilfe bekommen bzw. dem Roten Kreuz übergeben werden können.
Pistenregeln einhalten
Unfälle sind auch auf den Pisten oft durch das Einhalten einiger weniger Regeln vermeidbar. Das oberste Gebot auf den Skihängen: Auf andere Rücksicht nehmen! Dazu gilt es, alles im Blick zu haben. Geschwindigkeit und Fahrweise müssen an die Witterung und das eigene Können angepasst werden. Beim Überholen muss immer der hintere auf den vorderen Fahrer aufpassen.
Ein kritischer Moment ist oft das Ein- oder Ausfahren in einen Hang. Wichtige Verhaltensregel dabei: Immer den Kopf in beide Richtungen drehen und sich vergewissern, dass niemand kommt. Wer eine Pause braucht, sollte niemals nach einer Kuppe stehen bleiben. Am besten ist es, am Pistenrand abzuschwingen. Laut ÖAMTC passieren zwischen 14 und 16 Uhr die meisten Unfälle. Grund dafür seien Übermüdung nach einem langen Skitag, aber auch Alkohol wie das berüchtigte Hütten-Schnapserl.
Wer einen Unfall beobachtet, ist dazu verpflichtet Hilfe zu holen und den Unfallort abzusichern.
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