Sieben Fakten zur Sperre des Salzburger Flughafens
Seit Jahren laufen an Österreichs zweitgrößtem Flughafen die Planungen für die nächsten Wochen. Mit Ende der Osterferien, am kommenden Mittwoch, Schlag 0.01 Uhr, wird der jährlich von 1,8 Millionen Passagieren frequentierte Flughafen geschlossen – und bleibt das für die folgenden fünf Wochen. Der KURIER hat die sieben wichtigsten Fakten zur Flughafensperre:
35 Tage wird die Pistensanierung am Salzburger Flughafen dauern. Der Flugbetrieb wird von 24. April bis 28. Mai komplett eingestellt. Die erste Landung soll planmäßig wieder am 29. Mai stattfinden. Es gab auch die Option, die Sanierung während des laufenden Betriebs in Nachtarbeiten durchzuführen. Das hätte aber mehrere Jahre gedauert und wäre mit größeren Belastungen für die Anrainer verbunden gewesen. Sollte Schlechtwetter die Arbeiten verzögern, soll der Terminplan durch Nachtarbeiten eingehalten werden.
120.000 Tonnen Asphalt werden in der neuen, 2.750 Meter langen und 45 Meter breiten Piste verbaut. Das entspricht 70 Fußballfeldern oder 50 Kilometern Straße mit zehn Metern Breite. Die 59 Jahre alte bisherige Betonpiste wird als Unterbau verwendet, das spart 4.000 Lkw-Fahrten ein.
100 Lkw werden während der Bauarbeiten ständig im Einsatz sein. Bei den Asphaltierungsarbeiten fällt alle drei Minuten eine Lkw-Fahrt an. 22.000 Kubikmeter Erdreich werden während der Sanierung bewegt. Beim Flughafen versichert man, die Lkw-Routen so lärmschonend wie möglich gewählt zu haben. Zusätzlich werden auf dem Flughafengelände acht Asphaltfertiger und 20 Asphaltwalzen parallel im Einsatz sein.
200 Bauarbeiter werden während der fünf Wochen auf der Baustelle beschäftigt sein. Die Arbeiten starten um 6 Uhr früh und dauern täglich bis 22 Uhr. Die Sanierung erfolgt in mehreren Phasen. Noch im April wird die aktuelle Betonpiste als Untergrund vorbereitet, dann starten die Asphaltierungsarbeiten, die bis 17. Mai abgeschlossen sein sollen. Danach wird die neue Piste noch finalisiert.
Flughafenmitarbeiter auf Urlaub Rund zwei Drittel der Flughafenmitarbeiter nehmen während der Sanierung zumindest zeitweise Urlaub. Vereinzelt nutzen die Mitarbeiter die lange Pause für Fernreisen. Der Rest der Angestellten wird auch während der Sanierung gebraucht. „Im Gebäude machen wir Arbeiten, die während des laufenden Flugbetriebs nur schwer möglich sind“, sagt Flughafensprecher Alexander Klaus.
1.600 Flüge entfallen durch die Sperre ungefähr. Wie viele es tatsächlich sind, lässt sich nicht genau sagen. „Da die Fluglinien seit Jahren über die Sperre Bescheid wissen, haben sie sich langfristig darauf eingestellt“, erklärt Klaus. Deshalb wurden in dem Sinn keine Flüge gestrichen. Als Näherungswert bieten sich die Zahlen der Jahre 2017 und 2018 an. Da gab es im gleichen Zeitraum jeweils ungefähr 1600 Starts und Landungen in Salzburg. Die Zahl der kompletten nicht anfallenden Flüge lässt sich nicht abschätzen, da dies auch sehr wetterabhängig sei, erklärt Klaus.
30 bis 32 Millionen Euro wird die neue Piste voraussichtlich kosten. Der Flughafen will die Piste aus Eigenmitteln sowie über Darlehen finanzieren und auf einen Zuschuss der Eigentümer Stadt und Land verzichten. Dazu kommt noch der Verdienstentgang des Flughafens, der im Bereich von sieben bis zehn Millionen Euro liegen dürfte.
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