Sex und Gewalt am Computer: So oft brachen Häftlinge die Regeln

Sex und Gewalt am Computer: So oft brachen Häftlinge die Regeln
Behörden fanden bei Haftinsassen Gewalt- und Sexvideos. In drei Fällen gibt es auch Hinweise auf Verbindungen zum Islamischen Staat.

Nachdem im Mai Häftlinge in einer steirischen Justizanstalt Fotos aus ihrer Zelle auf Facebook gepostet hatten, hat das Justizministerium die Hafträume in allen 28 Gefängnissen Österreichs auf elektronische Geräte durchsuchen lassen.

217 Computer und 123 Laptops wurden gefunden und den betroffenen Insassen abgenommen. In 119 Fällen konnte eine missbräuchliche Verwendung nachgewiesen werden.

Wie aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ durch Justizminister Clemens Jabloner hervorgeht, wurden auf den Geräten insgesamt sieben Gewalt- und 15 Sex-Videos entdeckt. Davon waren allein elf Missbräuche in der Justizanstalt Stein in Niederösterreich.

Mutmaßliche IS-Verbindungen

In insgesamt 29 Fällen ließ sich eine verbotene Internet-Nutzung nachweisen, in 61 Fällen der unzulässige Anschluss eines USB-Sticks und 16 Mal jener eines anderen externen Speichermediums.

In der Justizanstalt Stein wurden auch drei Videos mit einem islamistischen Hintergrund sichergestellt, die auf eine Verbindung zur Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) hindeuteten. Das hatte eine Anzeige an die zuständige Oberstaatsanwaltschaft zur Folge, die betroffenen Insassen müssen mit einem Strafverfahren rechnen.

Verbotene PC-Games

In den meisten Fällen bezog sich die missbräuchliche Verwendung auf das Installieren verbotener Spiele bzw. Programme. Infolge der Vergehen wurden 83 Ordnungsstrafverfahren durchgeführt. 13 Mal wurde eine Geldbuße verhängt, zwei Mal ein Verweis ausgesprochen.

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