Schüsse in der Kaserne: Weitere Zwischenfälle beim Bundesheer

Schüsse in der Kaserne: Weitere Zwischenfälle beim Bundesheer
Es gibt keine auffällige Häufung an gefährlichen Vorfällen. Dennoch sind immer wieder Tote und Verletzte zu beklagen.

Nach dem tödlichen Vorfall in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt laufen die Ermittlungen auf Hochtouren - der KURIER berichtet laufend. Solche Vorfälle beim österreichischen Bundesheer sind zwar selten. Dennoch gab es in den vergangenen Jahren mehrere Ereignisse, bei denen Personen zumindest zu Schaden gekommen sind. Hier eine Zusammenfassung der Ereignisse:

Jänner 2022: Beim Versuch, ein mutmaßliches Schlepperfahrzeug anzuhalten, fallen bei einem kleinen Grenzübergang im Südburgenland Schüsse. Ein Schlepper schießt auf Soldaten des österreichischen Bundesheeres und flüchtet anschließend über die Grenze nach Ungarn. Verletzt wird niemand.

Juni 2021: Ein Soldat verletzt einen Kameraden durch eine Schussabgabe mit einer Pistole schwer. Beide Männer, Milizsoldaten, stammen aus Wien und befinden sich zur Überwachung der Staatsgrenze im Assistenzeinsatz im Raum Nickelsdorf beim Nova-Rock-Festival-Gelände auf einem Hochstand. Sie dürften „grob fahrlässig“ mit ihren Waffen hantiert und „Zielübungen“ gemacht haben.

November 2019: In der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt wird ein Soldat von zwei Hunden angefallen und getötet. Der 31-Jährige wird leblos vor dem Zwinger aufgefunden. Warum ihn die Belgischen Schäferhunde attackiert hatten, ist unklar. Ein Jahr später werden die Ermittlungen sowohl gegen den zuständigen Hundeführer als auch gegen „Verantwortliche des Bundesheers, die nicht konkret ausgeforscht sind“, eingestellt.

September 2018: Im Rahmen eines Schnupperwochenendes des Bundesheeres kentert auf der Donau bei Hainburg (Bezirk Bruck a. d. Leitha) ein Pionierboot. Es war mit 13 Personen - acht Teilnehmerinnen an der Veranstaltung und fünf Soldaten - besetzt. Zwei Frauen, die unter das Wasserfahrzeug geraten waren, wurden erst nach 39 bzw. 45 Minuten befreit. Die Teilnehmerinnen im Alter von 18 und 22 Jahren mussten reanimiert werden.

März 2018:  Ein 26-jähriger Mann verübt eine Messerattacke auf einen Wachposten des österreichischen Bundesheeres vor der Residenz des iranischen Botschafters in Wien-Hietzing. Der Soldat wehrt den Angreifer mit Schüssen aus der Dienstwaffe ab. Der Mann stirbt an Ort und Stelle. Der Wachposten erleidet eine Schnittverletzung.

Oktober 2017: In einem Ruheraum in einem Wiener Amtsgebäude des österreichischen Bundesheeres wird ein Rekrut von einem Kameraden mit einem Kopfschuss getötet. Der Täter, der stets von einem Unfall sprach, wurde inzwischen rechtskräftig wegen Mordes verurteilt.

August 2017: Ein Rekrut der Garde in Horn stirbt aufgrund von Überhitzung des Körpers. Dazu kommt es nach etwa drei von 15 geplanten Kilometern eines Marsches „in moderater Marschgeschwindigkeit“. Die Ermittlung in der Causa wird später von der Staatsanwaltschaft Krems eingestellt.

Jänner 2015: Bei einem Kontrollgang in der Innsbrucker Conradkaserne wird ein Rekrut des Bundesheeres von einem Kameraden angeschossen. Der 19-Jährige erleidet einen Streifschuss und wird leicht verletzt in das Militärspital eingeliefert.

Juli 2015: Bei einem Panzerunfall auf dem Waldviertler Truppenübungsplatz Allentsteig (Bezirk Zwettl) in Niederösterreich kommt ein Soldat ums Leben, ein weiterer wird verletzt. Der Schützenpanzer des Typs „Saurer“ stürzt bei einer Ausbildungsfahrt ohne Munition in ein Loch. Der Fahrer, ein 21-jähriger Wachtmeister des Bundesheeres, wird getötet.

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