Schlepper schoss auf Bundesheer-Soldaten

Schlepper schoss auf Bundesheer-Soldaten
Verletzt wurde niemand. Dem mutmaßlichen Schützen gelang die Flucht.

Ein Schlepper hat am Montag am Grenzübergang Eberau (Bezirk Güssing) auf Soldaten des österreichischen Bundesheeres geschossen. Es wurde dabei niemand verletzt, dem mutmaßlichen Schützen gelang aber die Flucht, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Laut Polizei wurde ein zweiter mutmaßlicher Schlepper, ein Moldawier, festgenommen. Zwölf Flüchtlinge blieben ebenfalls unverletzt, sie beantragten Asyl.

Das Verteidigungsministerium berichtete, dass am Montag ein Kastenwagen die Kontrolle am Grenzübergang durchbrochen habe. Polizeisprecher Helmut Marban bestätigte den Vorfall gegenüber der APA und erläuterte, dass der Van mit ungarischen Kennzeichen auf einem Feldweg angehalten werden konnte.

Schlepper rannte Richtung Ungarn - und schoss

Die Flüchtlinge sprangen aus dem Fahrzeug, ebenso einer der beiden Schlepper. Dieser rannte in Richtung Ungarn und schoss auf Assistenzsoldaten. Alle blieben unverletzt, so die Angaben. Der Mann sei aber noch flüchtig, die Polizei ermittle auf Hochtouren, sagte Marban.

Laut seinen Angaben wurden zwölf Flüchtlinge aufgegriffen. Zu ihrer Nationalität konnte er noch keine Angaben machen. Der festgenommene mutmaßliche Schlepper stamme aus Moldawien, die Herkunft des flüchtigen Schleppers ist noch nicht bekannt.

„Dieser heutige Vorfall verdeutlicht, dass die Maßnahmen der Schlepper und die damit verbundene Kriminalität neue Dimensionen erreicht haben. Ich bin froh, dass die eingesetzten Soldaten beim Schusswechsel unverletzt geblieben sind“, sagte Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in der Aussendung. Auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sprach in einem Statement von einem „dramatischen Vorfall“, dieser zeige einmal mehr die Notwendigkeit des Außengrenzschutzes.

Ebenso zeigte sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) sich am Montag "schockiert und betroffen" vom Vorfall an der burgenländisch-ungarischen Grenze. "„Dieser Angriff zeigt, wie menschenverachtend die internationale Schlepperkriminalität agiert und dass es dabei keine Tabus mehr gibt", so Doskozil in einer Aussendung. Der Vorfall zeige, unter welchem Risiko die Grenzsicherung durch österreichische Soldaten und Polizisten mittlerweile erfolge.

Doskozil will Asylverfahren auslagern

„Umso wichtiger ist es, das hervorragende Engagement unserer Einsatzkräfte wertzuschätzen. Das Burgenland ist sehr dankbar dafür“, so Doskozil, der für "neue politische Lösungen" eintritt: "Die Auslagerung von Asylverfahren zu Verfahrenszentren außerhalb Europas würde dem ‚Geschäftsmodell‘ dieser hochlukrativen Kriminalität den Boden entziehen. Dieses Thema darf nicht länger vernachlässigt werden. Wir haben heute immerhin den dritten schwerwiegenden Vorfall innerhalb von drei Monaten erlebt."

Die Freiheitlichen sahen im jüngsten Vorfall einen „deutlichen Warnschuss“ für die schwarz-grüne Bundesregierung, denn diese sei „nicht fähig, unser Land vor illegaler Migration zu schützen“, kritisierte Wehrsprecher Reinhard Bösch.

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