Schneller in Richtung Westösterreich

Schneller in Richtung Westösterreich
Ab 9. Dezember gilt der neue Fahrplan für 2013. Vor allem auf der Weststrecke kommen Bahnkunden künftig zügiger von A nach B.

Der Sonntag wird für Stefan Hahn ein besonderer Feiertag. Der 34-jährige Lokführer wird der Erste sein, der mit einem Zug am neuen Wiener Hauptbahnhof hält. Um 0:10 Uhr wird Hahn in Hirschstetten seine S80-Garnitur in Bewegung setzten, 25 Minuten später ist die Ankunft auf Gleis 10 des neuen Hauptbahnhofs geplant. „Ich freue mich, das Glück zu haben, als Erster den neuen Hauptbahnhof befahren zu können“, sagt Hahn. Wie viele Fahrgäste er dabei haben wird, kann er aber nicht abschätzen.

Schneller als das Auto

Auch der neue Fahrplan tritt am Sonntag in Kraft – mit mehr Verbindungen und kürzeren Fahrzeiten. Vor allem Richtung Westen. Dort bringen zwei neue Tunnelstrecken die Reisenden schneller an ihr Ziel. Über den 13 Kilometer langen Wienerwaldtunnel – den zentralen Abschnitt der neuen 60 Kilometer langen und viergleisigen Hochleistungsstrecke zwischen Wien und St. Pölten – ist die niederösterreichische Landeshauptstadt künftig in 25 Minuten zu erreichen. Der 230 km/h schnelle Railjet bringt hier eine Zeitersparnis von 16 Minuten. Eine Fahrt mit dem Auto dauert dagegen bis zu einer Stunde.

Über den 40 Kilometer langen Tunnel zwischen Kundl und Baumkirchen erreicht man Innsbruck in 4 Stunden und 15 Minuten. Auch in Salzburg ist man ab Sonntag von Wien aus deutlich schneller: Für die Strecke braucht man mit dem Railjet nur noch zwei Stunden und 22 Minuten, also 23 Minuten weniger als bisher. Bregenz ist in 6 Stunden und 41 Minuten zu erreichen. Die größte Zeitersparnis – nämlich 27 Minuten – ergibt sich auf der Strecke von Wien nach Feldkirch.

Deutlich schneller kommt man ab Sonntag auch mit den Regionalzügen im Osten voran. Der REX200, der von Wien nach Amstetten fährt, ist mit 200 km/h unterwegs. Der neuer Pendler-Knotenpunkt, der Bahnhof Tullnerfeld, ist von Wien-Westbahnhof in nicht einmal 20 Minuten zu erreichen.

Unverändert bleiben die deutlich langsameren Verbindungen auf der Südbahnstrecke. Positives gibt es nur aus Graz zu berichten. Einen Zug nach Salzburg soll es ab Jänner wieder alle zwei Stunden geben. Täglich stehen den Reisenden damit fünf direkte Verbindungen nach Salzburg zur Verfügung.

Auf dem neuen Wiener Hauptbahnhof sind mittlerweile vier von zehn Bahngleisen in Betrieb. Fertigstellung 2014. Bis dahin fährt sowohl der Nah- als auch der Fernverkehr Richtung Westen vom Westbahnhof ab, Züge auf der Südstrecke und Richtung Prag oder Warschau in Meidling. Aber Lokführer Stefan Hahn wird bisweilen weiter den Hauptbahnhof ansteuern, obwohl dieser nicht sein Lieblingsbahnhof ist. „Das ist der Zentralverschiebebahnhof in Wien Kledering. Dort habe ich zu fahren begonnen.“

Kommentare