Schneeband im Herbst: Platter vermisst "Lernbereitschaft" bei Bergbahnen

Das Schneeband auf der Resterhöhe hat international für Schlagzeilen gesorgt
Tirols Landeshauptmann Günther Platter kritisiert die Kitzbüheler Bergbahnen erneut wegen ihrers Frühstarts auf grünen Hängen.

Das auf der Salzburger Resterhöhe von den Kitzbüheler Bergbahnen auf Herbstwiesen ausgerollte Pistenband hat international für Schlagzeilen gesorgt. Und die waren nicht gerade positiv.

Es ist bereits das dritte Mal in Serie, dass der Frühstart der Tiroler Liftbetreiber mit spätsommerlichen Temperaturen zusammenfällt. Nach der Öffnung der Piste am vergangenen Wochenende verzeichnete etwa Tirols Landeshauptstadt Innsbruck am Mittwoch mit 26,3 Grad den spätesten Sommertag in der Messgeschichte.

Die Kitzbüheler Bergbahnen lassen sich weder davon beeindrucken. Und auch die mahnenden Wort von Tirols Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter (ÖVP) verhallen offenbar ungehört. „Wir müssen aufpassen, was die Macht der Bilder betrifft“, hatte er vor einem Jahr beim Ausblick auf die Wintersaison gewarnt.

„Ein weißer Streifen im Spätsommer“, da müsse man sich Sorgen um Image und Glaubwürdigkeit machen, so der Landeschef damals. Und bei einer Pressekonferenz zum bevorstehenden Winterstart blieb er am Donnerstag bei seiner Kritik: "Da hat sich nichts geändert", erklärte er auf Nachfrage. "Die Lernbereitschaft ist überschaubar", sagte er Richtung Kitzbühel.

Schneeband im Herbst: Platter vermisst "Lernbereitschaft" bei Bergbahnen

Die Spielwiese für Skifahrer auf der Resterhöhe ist beschränkt

Schneeband im Herbst: Platter vermisst "Lernbereitschaft" bei Bergbahnen

Das weiße Band auf grünen Hängen sorgt für Kopfschütteln

Schneeband im Herbst: Platter vermisst "Lernbereitschaft" bei Bergbahnen

Die Lifte wurden am vergangenen Wochenende aufgesperrt

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Eine Winterlandschaft ist aufgrund der spätsommerlichen Temperaturen nicht in Sicht

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Der Weg zu anderen Pisten führt durch Gras

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Noch schaut es eher nach Herbst aus

Mehr als mahnen kann Platter hingegen nicht. "Das findet in Salzburg statt", sagt er und ist überzeugt, dass das in Tirol nicht gehen würde.

Geregelte Schneizeiten

Rechtlich machbar wäre das freilich. Geregelt sind nämlich nur die Zeiten für die Beschneiung. Und zwar in für jedes Skigebiet eigenen Bescheiden. Und die sehen üblicher Weise vor, dass die Schneekanonen nicht vor dem 1. November angeworfen werden dürfen.

Schneeband im Herbst: Platter vermisst "Lernbereitschaft" bei Bergbahnen

Schneekanonen starten in Tirol - wie hier in Fieberbrunn - in der Regel ab 1. November

Auf der Resterhöhe wird jedoch jedes Jahr deponierter Schnee aus der Vorsaison auf den Grashängen ausgewalzt. "Das wäre auch in Tirol nicht unzulässig", sagt Tirols in Umweltschutzfragen besonders bewanderter Grünen-Klubobmann Gebi Mair.

"Früher hatte auch niemand gedacht, dass Leute vor dem Winter eine Piste aufbringen, die ihnen dann davonschmilzt", sagt er zur Tatsache, dass es für die Frage der frühzeitigen Pistenpräparierung keine klaren Bestimmungen gibt.

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