Salzburgs Stadt-FPÖ will sich nach "Debakel" um Basis kümmern
8,4 Prozent, das schlechteste FPÖ-Ergebnis in Salzburg nach 1945. „Das Stadtergebnis war ein Debakel. Die Schuld ist bei niemand anderem zu suchen als bei uns selbst“, sagt FPÖ-Landesparteichefin Marlene Svazek. Personelle Konsequenzen gibt es vorerst trotzdem keine.
„Wenn eine Wahl gewonnen wird, gibt es viele Sieger. Wenn Sie verloren wird, soll einer schuld sein.“ Daran glaube sie nicht. Spitzenkandidat Andreas Reindl hat in der Bezirkspartei seinen Rücktritt angeboten, das wurde einstimmig abgelehnt.
Er soll nun bis 2022 die Stadtpartei reformieren, wird sich dann von der Spitze zurückziehen und bei der nächsten Gemeindewahl nicht mehr als Spitzenkandidat antreten. In den kommenden Jahren soll die blaue Basis gestärkt werden. Reindl will die Ortsgruppen neu aufstellen und die Jugendarbeit verbessern. „Ich bin in der komfortablen Situation, auf persönliche Befindlichkeiten keine Rücksicht nehmen zu müssen“, sagt Reindl.
Schnell-Rauswurf wirkt nach
Auch im Land steht eine Reform an. „Die ganze Landespartei ist reformbedürftig“, sagt Svazek. „Wir sind in den letzten drei Jahren von einer Wahl zur nächsten galoppiert. Darunter haben die Strukturen gelitten“, erklärt die Parteichefin. Sie will die Partei breiter aufstellen. Offensichtlich wirkt der Rauswurf der alten Führungsriege um Karl Schnell noch nach.
Im Pinzgau, Schnells Heimat, setzte es ein Minus von fast fünf Prozentpunkten. „Das hat mitgespielt, war aber nicht alleine schuld. Wir haben dort keine Strukturen, wo wir sie gebraucht hätten“, sagt Svazek. Auch die 26-Jährige will die nächsten drei Jahre in den Dienst der Partei stellen. Ob sie 2022 noch einmal als Parteichefin antritt, lässt Svazek offen.
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