Salzburger Airbnb-Anbieter sind überwiegend kommerziell

Airbnb wird an die Kette gelegt
Eine Uni-Studie kommt zum Ergebnis, dass wenige Anbieter den Markt dominieren und die Vermietung als Geschäft betreiben.

Ein Forschungsprojekt der Universität Salzburg gibt der Stadtpolitik neue Nahrung in ihrem Kampf gegen gewerbliche Vermietungen auf der Online-Vermietungsbörse Airbnb. Die Wissenschafter kommen in ihrer Studie zum Ergebnis, dass die Plattform in Salzburg hauptsächlich von professionellen Anbietern genutzt wird.

Erst vor knapp zwei Monaten stellte die ÖVP eine Gesetzesinitiative vor, die eine Registrierungspflicht für Vermieter und eine Auskunftspflicht für die Plattformen vorsieht.

Ob das Gesetz erfolgreich sein wird, steht in den Sternen. „Natürlich muss die Stadt aktiv sein. Dass das Gesetz die Allheillösung ist, da sind wir skeptisch“, sagt Studien-Mitautor Christian Smigiel zum KURIER. Sein Team von Geografen untersuchte im Juni 2017 und 2018 die Angebote auf Airbnb und führte ausführliche Interviews mit Anbietern.

Airbnb droht Verwaltungsstrafe

Starke Zunahme beim Angebot

Die Wissenschafter beobachteten, dass die Zahl der Angebote in den vergangenen vier Jahren sehr stark zunahm. Den Salzburger Markt dominiert demnach eine kleine Gruppe von Anbietern: 28 Prozent der Angebote stammen von nur fünf Prozent der Anbieter.

Überwiegend sind kommerzielle Vermieter tätig. Der ursprüngliche Zweck der Plattform, Gäste Zuhause aufzunehmen, ist nur eine Randerscheinung. „Wir sehen eine starke Kommerzialisierung, stärker als etwa in Wien“, sagt Smigiel. Die Hauptakteure sind lokale Anbieter aus Tourismus-und Immobilienwirtschaft.

Gesetz soll im Sommer kommen

Der Erfolg des geplanten Gesetzes hänge stark von der Umsetzung ab, glaubt der Geograf. „Man muss es dann auch kontrollieren. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Wohnungen wirklich in den Markt zurückbekommt“, sagt Smigiel. Das Landesgesetz soll im Sommer beschlussreif sein.

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