Salzburg steckt Millionen in Werbeoffensive für Inlandsgäste

Salzburg steckt Millionen in Werbeoffensive für Inlandsgäste
Ein Extrabudget soll Tourismusbetrieben die Sommersaison teilweise retten. Fremdenführer bieten Führungen für Salzburger an.

Als Erste beginnen die Fremdenführer wieder – und das ganz ohne Gäste. Ab Freitag bieten sie in der Salzburger Altstadt Führungen für Einheimische und Familien in Kleingruppen an. „Dabei kann man weniger bekannte Seiten Salzburgs kennenlernen und lustige Anekdoten historischer Persönlichkeiten der Stadt erfahren“, sagt Inez Reichl-de Hoogh, Sprecherin der Salzburger Fremdenführer.

„Wir sitzen zu Hause und vermissen unseren Beruf. Ich hoffe auf ein paar Salzburger, die ihre Stadt erwandern wollen“, sagt die Fremdenführerin. Bis zum Sommer wird das eher Beschäftigungstherapie als Geschäft sein. Dann hoffen die Salzburger Fremdenführer auf neugierige Gäste aus dem Rest Österreichs. „Wir hoffen, dass sie einen Tag in der Stadt verbringen. Dafür sind Stadtführungen ideal“, erklärt Reichl-de Hoogh.

Einheimische Gäste in diesem Sommer nach Salzburg zu lotsen, das lässt sich die Landesregierung einiges kosten. Mit einer Werbekampagne sollen jene zwei Drittel der Österreicher angesprochen werden, die ihren Haupturlaub normalerweise im Ausland verbringen. Für diese Kampagne bekommt die Landes-Tourismusgesellschaft zwei Millionen Euro an Extrabudget.

Klarheit gefordert

Auch in Deutschland und Tschechien soll geworben werden, falls die Grenzen aufgehen. Mit Gästen aus anderen Ländern rechnet Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) nicht. Für die genannten Länder sei er „vorsichtig zuversichtlich. Das wird es aber realistisch gesehen für den Sommer gewesen sein.“ Von der Bundesregierung fordert Haslauer rasch Informationen über die Auflagen für die Hotellerie: „Die Unternehmen brauchen Klarheit, welche Maßnahmen erforderlich sein werden. Entscheidungszyklen von 14 Tagen sind zu kurz.“

Auch aufseiten der Urlaubswilligen herrscht aufgrund der Situation an den Grenzen derzeit Unsicherheit. Das führt zu paradoxen Situationen. „Die deutschen Gäste wollen reisen und steigen von ihren Buchungen nicht herunter, parallel dazu aber laufen bereits viele Inlandsanfragen, wo Gäste aufgrund dieser Buchungen vertröstet werden müssen“, erklärt Haslauer. Im vergangenen Sommer kamen 40 Prozent der 13,2 Millionen Nächtigungen in Salzburg von Deutschen, 23 Prozent von Österreichern.

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