Klimafite Plätze: Neues Gesicht für Mozart- und Waagplatz

Klimafite Plätze: Neues Gesicht für Mozart- und Waagplatz
Die Stadt Salzburg präsentierte das Siegerprojekt für eine Umgestaltung: Bauminseln, Schotterflächen, Trinkbrunnen und vieles mehr.

Schon bald sollen hier Bänke zum Verweilen einladen, Bäume wachsen und der Großteil der Fläche entsiegelt sein: Mozart- und angrenzender Waagplatz werden klimafit gestaltet. Die Landschaftsarchitekten Lohrer und Hochrein aus München gewannen den Wettbewerb.

„Es ist wie Tanzen mit Vollfesseln“, sprach Axel Lohrer die vielen Anforderungen an. Altstadtschutz an der Oberfläche, Archäologie im Boden, dazu Klimakrise und steigende Zahl der Hitzetage in der Stadt: „Es hatte es wirklich in sich“, so der Architekt.

Schotterflächen und Granitplatten

Er habe versucht, „nicht zu viel zu machen“. Die Oberfläche ist einfach strukturiert. Für verkehrstaugliche Flächen werden Granitplatten verlegt. Auf den Rest – so auch am zentralen Bereich rund um das Mozartdenkmal – kommt Schotter. Als Abgrenzung zur Statue ist ein Blumenbeet vorgesehen. Der bronzene Mozart soll bunt umrahmt sein: „Da braucht es Flower Power“, so Lohrer.

Wichtiger Baustein für einen Platz der Zukunft sind Bauminseln: Aufwändige Planungsarbeit stecke dahinter, so die Experten. Ein Baum braucht für die Wurzeln rund 16 m2 Fläche. Der Untergrund wird speziell angelegt, um möglichst viel Feuchtigkeit zu bieten.

Bäume als wichtige Schattenspender

Sieben Bäume sind derzeit auf den beiden Plätzen vorgesehen, es könnten aber auch noch mehr werden, so Baudirektor Alexander Schrank. Welche Bäume sich besonders eignen? Man sollte mit einem zunehmend wärmeren Klima kalkulieren. „Blüteneschen oder Schnurbäume beispielsweise“, empfiehlt Architekt Lohrer.

Ein weiteres Element sind Brunnen: Neben einem Wasserspender am Waagplatz soll auch der Bereich des alten Michaelsbrunnens (Richtung Kaigasse) wieder aktiviert werden. Reste wurden bei einer archäologischen Bogenradaruntersuchung im Vorfeld festgestellt. Möglicherweise schlummern weitere Schätze im Boden.

Das Projekt gehe aber nicht in große Tiefen, wie betont wird. Im Bereich der Mozartstatue wurde bereits im 19. Jahrhundert ein römisches Mosaik geborgen.

Weniger Parkplätze geplant?

Der Individualverkehr wird mit der Umgestaltung weiter zurückgedrängt. Vor allem „ruhendes Blech“ – geparkte Autos, die kaum bewegt werden – seien ein Störfaktor, so Architekt Lohrer. Viele Städte würden derzeit diesen Weg gehen.

Wie viele Parkplätze genau vorgesehen sind, steht noch nicht fest. Auch Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) habe eine Reduktion zugesichert, so Baustadträtin Anna Schiester (Bürgerliste). Vorarbeiten sollen noch heuer beginnen; 2027 soll alles fertig sein.

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