Rotes Kreuz schickt Delegierte und Hilfsgüter ins Krisengebiet

Rotes Kreuz schickt Delegierte und Hilfsgüter ins Krisengebiet
Ukrainische Flüchtlinge warten bis zu drei Tage lang an der Grenze. Das Österreichische Rote Kreuz schickt Hilfsgüter im Wert von zwei Millionen Euro.

Spricht Georg Ecker über die derzeitige Situation der Flüchtlinge an der ukrainischen Grenze, so verwendet er fast nur ein Wort: Katastrophe. Der Oberösterreicher ist einer der drei delegierten Mitarbeiter des Österreichischen Roten Kreuzes, die in den kommenden Tagen in den Ukraine-Einsatz geschickt werden.

Ecker wird sich einem Assessment Team des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) schließen, um in weiterhin zugänglichen Gebieten in der Ukraine den Hilfsbedarf bei der Wasserversorgung zu evaluieren. Er plant die nächsten vier Wochen in der Grenzregion im Westen des Landes zu helfen. „Die oberste Priorität ist, Geflüchtete mit Wasser zu versorgen. Danach helfen wir weiter östlich, wo die Wasserversorgung durch den Konflikt unterbrochen wurde“, sagte Ecker.

Rotes Kreuz schickt Delegierte und Hilfsgüter ins Krisengebiet

Krottmayer, Dox und Ecker (v.l.n.r) werden vom Roten Kreuz in den Ukraine-Einsatz geschickt

Die Flüchtlinge warten bis zu 72 Stunden an der Grenze, ohne jeglichen Schutz, ohne genug Nahrung und Wasser. „Zusätzlich sind die extrem niedrigen Temperaturen ein großes Problem“, fügte der Oberösterreicher hinzu.

Seine zwei Kolleginnen und Kollegen werden von Budapest und Brüssel aus Hilfe für Menschen auf der Flucht organisieren. Die Salzburgerin Lidwina Dox, die jahrelang in Griechenland im Einsatz war, wird in der ungarischen Hauptstadt tätig sein. „Wir werden jedoch auch in den betroffenen Ländern unterwegs sein, die Lage beobachten und schauen, welche Maßnahmen getätigt werden müssen“.

1,2 Millionen Menschen geflüchtet

Auch Dox wird sich um die Wasserversorgung, die Hygieneumstände und Sanitäres in Polen, Rumänien, der Slowakei und Ungarn kümmern. Laut Schätzungen sind 1,2 Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet, fast die Hälfte befindet sich derzeit in Polen.

Von Brüssel aus wird Martin Krottmayer die Abstimmungsarbeit in den Bereichen Organisation, Finanzierung und Zivilschutz, als Schnittstelle zur Europäischen Union, übernehmen. „Wir sind grundsätzlich erschüttert, wie sich die Lage in der Ukraine relativ rasch verschlechtert hat. Deshalb werden wir dort mit all unseren Kapazitäten helfen“, erzählte der Wiener, der seit 15 Jahren für das Rote Kreuz arbeitet.

Hilfe im Wert von zwei Millionen Euro

Neben der Entsendung der Experten schickt das Österreichische Rote Kreuz auch Hilfslieferungen im Wert von mehr als zwei Millionen Euro für Menschen in Not in die Ukraine sowie die Nachbarländer.

Bereits am Mittwoch ist der erste Lkw mit 3.500 Decken für Menschen in der Grenzregion Uschhorod angekommen. Demnächst werden 33.000 Hygienekits, 500 Feldbetten, Decken und Zelte ins Krisengebiet geschickt.

Kommentare