Nach Operationen waren Männer impotent: Urologe angeklagt

Nach Operationen waren Männer impotent: Urologe angeklagt
Zwei Männer nahmen sich das Leben. „Nicht schuldig“, sagt der angeklagte Urologe Ralf Herwig.

Der Herr Doktor kommt Mittwochvormittag mit zwei vollen Tragtaschen ins Landesgericht für Strafsachen in Wien. Darin befinden sich unter anderem eine Penispumpe und ein Penis-Implantat. Als Anschauungsexemplare. „Ich bin ja neu auf dem Gebiet“, sagt Richter Thomas Kreuter – und wird wenig später vom angeklagten Urologen Ralf Herwig zur Funktions- und Wirkungsweise anschaulich aufgeklärt.

Der Grund für all das: Herwig (56) soll fünf Männer, die wegen Erektionsproblemen seine Hilfe suchten, verpfuscht haben. Sowohl eine falsche Diagnose (venöses Leck, Anm.) als auch eine in Österreich nicht anerkannte Operationsmethode (Sklerosierungstechnik) soll er angewendet haben. Zudem soll er seine Methode als „minimal invasiven Eingriff ohne Risiken“ beworben haben. „Die Opfer hatten oft jahrelange Probleme, sie haben sich Heilung versprochen. Der Angeklagte hat sich als Retter in der Not präsentiert“, sagt die Staatsanwältin.

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