Rekordtaucher und Rollstuhlfahrer über „Entscheidungen fürs Leben“

Rekordtaucher und Rollstuhlfahrer über „Entscheidungen fürs Leben“
Die Niederösterreicher Christian Redl und Tom Gschwandtner präsentieren ihr gemeinsames Buch.

Die Niederösterreicher Tom Gschwandtner, ein querschnittgelähmter Rollstuhlfahrer, und Christian Redl, ein Freitaucher und Weltrekordhalter, haben sich zusammengetan und ein Buch geschrieben. Ein Buch über Entscheidungen. „Obwohl wir so ein unterschiedliches Leben führen, liegt dem eines zugrunde: eine Entscheidung“, betont Gschwandtner. „Tom entscheidet sich immer wieder aufs Neue, sich nicht vom Rollstuhl ausbremsen zu lassen“, sagt Redl. „Und Chris hat sich entschieden, seinen Beruf als Investmentbanker aufzugeben, um Extremsportler zu werden und immer wieder ohne Pressluftflasche ins Eiswasser zu gehen“, ergänzt Gschwandtner. „Wir sind uns einig, dass Menschen alles erreichen können, wenn sie möchten, Voraussetzung ist, dass sie es wirklich wollen. Am Anfang steht eine Entscheidung“, sagt Redl.

Rekordtaucher und Rollstuhlfahrer über „Entscheidungen fürs Leben“

Tom Gschwandtner und Christian Redl trafen sich vor zwei Jahren das erste Mal.

Innere Stärke finden

In ihrem Buch „Wirklich Leben heißt entscheiden“ zeigen die beiden auf, was zum Entscheidungsprozess gehört und wie man seine Ziele verfolgen kann. Dabei möchten sie nicht dozieren, wie sie bei der Präsentation des 172 Seiten umfassenden Werk im Wiener Haus des Meeres erklären. Alle Kapitel werden mit Geschichten aus ihrer beiden Leben ergänzt.

Redl erzählt davon, dass er bei einigen Weltrekordversuchen gescheitert ist. „Erst in der Vorwoche wollte ich am Weissensee in Kärnten 71 Meter tief hinunter. Unten war es stockdunkel und mit zwei Grad sehr kalt. Weil es so kalt war, habe ich entschieden, schneller als eigentlich geplant aufzutauchen“. Die Folge: Durch den erhöhten Sauerstoffverbrauch wurde er fünf Meter vor der Eisoberfläche bewusstlos. „Ich denke nicht über Konsequenzen nach, wenn ich eine Entscheidung treffe. Es gibt keine guten oder schlechten Entscheidungen“, sagt er. Bereits zwei Tage später hat er beschlossen, den Rekordversuch im Weissensee zu wiederholen. „Ich bin 100 Prozent sicher, dass ich es schaffe.“ Ähnliche Abenteuer finden sich im Buch. Aber auch der Moment, als Tom Gschwandtner nach seinem Autounfall mit 25 Jahren schwer verletzt neben seinem Auto lag (Im Kapitel „Dem Denken eine Richtung geben“). „Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass ich manches nicht ändern kann. Mein Denken jedoch kann ich jederzeit ändern.“

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