Rekordjahr für die ÖAMTC-Flugrettung: 22.203 Rettungsflüge im Jahr 2024

Rekordjahr für die ÖAMTC-Flugrettung: 22.203 Rettungsflüge im Jahr 2024
Die Crews der ÖAMTC-Helikopter haben ein Rekordjahr hinter sich. 22.203 Rettungsflüge wurden unternommen, zumeist aufgrund medizinischer Notfälle.

Eigentlich ist ja jeder Einsatz der ÖAMTC-Flugrettung eine Ausnahmesituation. „Man weiß ja nie, was einen bei einer Alarmierung erwartet“, sagt Marco Trefanitz, Geschäftsführer der Flugrettung. Dennoch hat es im vergangenen Jahr Szenen gegeben, die die Crews besonders geprägt haben. 

Wie die Einsätze, die bei der Hochwasserkatastrophe im September in Niederösterreich geflogen werden mussten. „Menschen, die alles verloren haben, mussten von ihren Dächern gerettet werden. Das sind Einsätze, die man so eigentlich nur von Filmen kennt“, macht Trefanitz bewusst.

Wobei das vergangene Jahr jede Menge Herausforderungen für die Retterinnen und Retter bot: 22.203 Rettungsflüge – im Schnitt 61 pro Tag – wurden alarmiert. Ein neuer Rekord. Zum Vergleich: 2023 wurden 20.823 Einsätze geflogen, im bisherigen Rekordjahr 2022 waren 21.934 Alarmierungen zu verzeichnen. „Die neue Höchstmarke unterstreicht einmal mehr, dass die ÖAMTC-Flugrettung ein unverzichtbarer Bestandteil des Rettungswesens in Österreich ist. Und zwar überall im Land“, sagt Trefanitz.

Dabei zählt bei den meisten Einsätzen jede Minute: Notfälle wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle sind mit 46,5 Prozent die häufigsten Einsatzursachen. „Der Geschwindigkeitsvorteil unserer Helikopter kann gerade bei solchen Notfällen entscheidend sein“, weiß Trefanitz. Wobei Lebenretten für ihn stets Teamarbeit ist; einerseits mit den Einsatzkräften am Boden, die die Christophorus-Flieger alarmieren. Andererseits aber auch im Cockpit und nach der Landung, wenn Piloten, Notärzte und Flugretter Hand in Hand arbeiten müssen.

Mehr Stützpunke

Weitere häufige Einsatzgründe waren Unfälle in der Freizeit und im häuslichen Umfeld (12,7 Prozent) sowie Sport- und Freizeitunfälle im alpinen Bereich (10,9 Prozent). Verkehrsunfälle machten hingegen nur 6,7 Prozent aus.

Dass die Einsatzzahlen 2024 noch einmal höher waren als in den Jahren davor, liegt auch an der größeren Anzahl der Stützpunkte: Seit 1. April 2024 leistet Christophorus 18 in Wiener Neustadt einen wichtigen Beitrag zur Notfallversorgung in der Region – auch hier zeigen die Einsatzzahlen, wie wichtig die schnelle Hilfe aus der Luft für die Bevölkerung ist. 

Trefanitz: „Mit unseren ganzjährig und saisonal betriebenen Standorten sind wir jedenfalls bestens aufgestellt, um überall in Österreich innerhalb kürzester Zeit medizinische Hilfe leisten zu können.“ Insgesamt sind 23 Maschinen im Einsatz, in den Wintermonaten kommen noch weitere vier Maschinen in den Wintersportregionen dazu.

Piloten gesucht

Zwischen 300 und 350 Ärztinnen und Ärzte sind für die Flugrettung im Einsatz, ebenso wie mehr als 300 Flugretterinnen und Flugretter. Gesucht wird aktuell nach Verstärkung für die rund 80 Piloten, die allerdings besondere Fähigkeiten dafür mitbringen müssen.

2.000 Flugstunden müssen vorgewiesen werden, auch mit Erfahrung im Hochgebirge. Ebenso braucht es Erfahrung mit Lastenflügen. Das Auswahlverfahren dauert zwei Tage. „Wir brauchen ruhige, belastbare Personen, die im Helikopter führen können, am Boden aber als helfende Hand agieren. Und sie müssen auch die Größe haben, Einsätze ablehnen zu können, wenn sie damit die Crew in Gefahr bringen würden“, so Trefanitz.

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