Rekordgewinn der Salzburg AG dämpft größte Teuerung nicht
Ein Rekordwert jagt beim Landesenergiekonzern Salzburg AG den nächsten. Vom Umsatz im Vorjahr bis zur Gewinnausschüttung und den geplanten Investitionen: Überall werden Spitzenwerte erreicht. Bei 60 Millionen Euro Gewinn bleibt ein Landesanteil von 12 Millionen Euro, der eins zu eins in ein Antiteuerungspaket fließe, wie Landeshauptmann Wilfried Haslauer betont. Einkommensschwache sollen bei Öffis, Wohnbauförderung und im Sozialbereich Hilfe bekommen.
Die Strom- und Gaspreise werden aufgrund der angespannten Lage am internationalen Markt aber mit 1. April deutlich höher. Die Salzburg AG will jetzt mehr Unabhängigkeit vom Gas gewinnen.
Zukunftspotenzial sieht CEO Leonhard Schitter in den unterschiedlichsten Bereichen der erneuerbaren Energiegewinnung von Wasserkraft bis Fotovoltaik. Errichtet wird gerade das Biomasse-Heizkraftwerk Siezenheim II, die Nummer drei ist dort bereits in Planung.
Schitter: „Wir erhöhen den CO2-neutralen Anteil bei der Fernwärmeaufbringung auf 40 Prozent.“ Im Salzburger Stadtgebiet wird in den Ausbau des Fernwärmenetzes investiert. Auch Kunden werden vermehrt aktiv einbezogen. Das funktioniert etwa über Nachbarschaftslösungen in der Erzeugung.
Abhängigkeit von Russland
Die Manager-Boni kommen nach der aktuellen Aufsichtsratssitzung zur Auszahlung. Um Protesten vorzubeugen, kündigte die Führungsetage an, einen Teil für Stromhilfen zu spenden.
Als weiter angespannt bezeichnet auch die Salzburg AG ihre Situation am Gas-Sektor. Sie ist allerdings „nur“ zu 40 Prozent von russischen Lieferungen abhängig. Österreichweit liegt der Anteil weit höher. Man sei gerade bemüht, alle Liefermöglichkeiten auszuschöpfen. Die Speicher sind zu 14 Prozent gefüllt, 31.000 Privatkunden sicher versorgt.
Unstimmigkeiten mit dem Betriebsrat, der diese Woche geschlossen zurückgetreten ist, trüben das interne Klima. Die Wahlen wurden auf Juni vorgezogen.
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