Rechnungshof: Salzburg AG hat zu spät auf Obus-Krise reagiert

Die Mängel bei Bussen und Personal waren Ende 2017 absehbar. Reagiert wurde erst spät.

Rostige Busse, fehlende Fahrer. Vor knapp einem Jahr versetzten Probleme beim Obus die Salzburger Politik in Aufruhr und sorgte beim Anbieter Salzburger AG für eine Krise. Nun legte der Landesrechnungshof einen von der SPÖ initiierten Bericht über die Obus-Sparte im Gemeinschaftsunternehmen von Land, Stadt und Energie AG vor.

Die gute Nachricht: Die Sicherheit war immer gegeben, der Fahrbetrieb war nie gefährdet, gesetzlichen Bestimmungen wurden eingehalten, und die gesetzten Lösungsmaßnahmen haben gegriffen. Die schlechte Nachricht: Mit etwas mehr Weitsicht und einem früheren Eingreifen wäre es nie zur Krise gekommen.

Rost sorgte für Engpass

Denn erste Anzeichen für Rostprobleme habe es bereits Ende 2017 gegeben. Die Salzburg AG habe aber „erst knapp ein Jahr danach intensive Maßnahmen zur Behebung“ gesetzt, schreibt der Rechnungshof. Das Unternehmen reagierte erst, als das Thema politisch und medial hochkam. Erst da wurde auch der Aufsichtsrat informiert. Die Rostschäden hatten für einen massiven Engpass bei den Bussen gesorgt, der dazu führte, dass im vergangenen Herbst Museumsbusse zurück in den Dienst geholt werden mussten.

Auch beim Personal zeichneten sich die Probleme frühzeitig ab. Sowohl bei den Obusfahrern als auch in der Werkstätte lag der Personalstand Ende 2017 unter den Sollzahlen, reagiert wurde aber auch hier erst im Oktober. Die Stimmung in der Belegschaft verschlechterte sich zudem. Bei einer Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit sank die Bewertung von 2016 auf 2018 von 1,6 auf 2,2 Punkte.

Vorstandssprecher Leonhard Schitter übernahm die Verkehrsagenden im Oktober 2018 von seinem Vorstandskollegen Horst Ebner. Heute will sich Schitter mit der Vergangenheit nicht mehr zu viel beschäftigen. „Unsere Maßnahmen sind richtig gewesen, es bringt jetzt nichts mehr, nach hinten zu schauen“, sagt er zum KURIER. Die SPÖ will das Thema aber am Köcheln halten und kündigt weitere Landtagsanfragen an.

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