Rauchverbot: Als Wien in den letzten Zügen lag

Rauchverbot: Als Wien in den letzten Zügen lag
In der Nacht auf den 1. November wurden die Lokale des Landes mit einem Schlag rauchfrei. In vielen Wiener Beisln schien das lange undenkbar. Ein emotionaler Abschied in acht Szenen.

„Die mit dem Ankleiden, Einsargen oder der Überwachung der Leiche beschäftigten Personen (...) dürfen während ihrer Tätigkeit weder essen, noch trinken oder rauchen.“

Das erste österreichische Rauchverbot trat im Jahr 1914 in Kraft – und irgendwie hatte es auch mit der Gesundheit zu tun. Es regelte zur Kaiserzeit den Umgang mit Leichen mit „anzeigepflichtigen Krankheiten“.

105 Jahre sollte es dauern, bis das Rauchverbot nach langem Hin und Her in der Gastronomie ankam. Zu Halloween, in der Nacht auf den 1. November wurde es schlagend.

Für viele Raucher bedeutet es den Abschied von der Beisl-Kultur, wie sie jahrzehntelang gepflegt wurde.

Wenig verwunderlich also, dass in Wien bis Mitternacht nicht nur viel, sondern auch besonders emotional geraucht wurde. Ein Streifzug durch die Nacht.

22.48 Uhr, Café Stadtbahn

Man riecht es schon, bevor man die Türe aufmacht. Im Café Stadtbahn wird geraucht. Das Lokal ist in rotes Licht getaucht, jeder Tisch ist besetzt.

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