Puma aus illegaler Haltung bekommt neue Partnerin im Zoo
Ob Miezekatze in der Wohnung oder große Katze im Zoo – ein bisschen Eigensinn und Sturheit gehört schon zu der Spezies dazu. Puma „Pele“ bewies das am Donnerstag: Er sollte aus München in die Oststeiermark gebracht werden, wo seine mögliche künftige Partnerin „Missoula“ bereits auf ihn wartet, aber nein – der Kater stieg nicht und nicht in die Transportbox.
„Wir haben den Transport verschieben müssen“, bedauert Karin Winkler von der Tierwelt Herberstein. „Wir suchen jetzt eine neue Möglichkeit mit einem Transporteur unseres Vertrauens.“ Am Donnerstag wurde so lange wie möglich gewartet, ob „Pele“ sich nicht doch einen Ruck gibt. Aber da in dem Transport nach Herberstein noch zwei Stachelschweine warteten, musste der Fahrer zeitig los.
Eventuell könnte kommende Woche ein weiterer Versuch gestartet werden, den Zauderer „Pele“ in die Steiermark zu bekommen. Dann dürfte er vermutlich das erste Mal überhaupt auf eine Artgenossin treffen: Der Puma wurde Mitte März im deutschen Regensburg einer Holzkiste in einem Auto entdeckt – er wurde illegal gehalten, war stark abgemagert und krank. Seither wurde „Pele“ in der Auffangstation für Reptilien in München, die sich auch andere abgenommene Tiere kümmert, gepflegt und versorgt.
„Er hat deutlich an Gewicht zugenommen und konnte sich sehr schnell erholen“, heißt es aus München. „Ebenso zeugte er sich bei ihm bekannten Personen fast schon verschmust und menschenbezogen.“ Ein Verhalten, das nahe legt, dass der Puma per Hand aufgezogen wurde, unbekannt ist allerdings, von wem. Gegen den Lenker des Autos, der ihn in der Kiste aus Spannplaten transportierte, wird im Deutschland wegen illegalen Tierhandels ermittelt.
In Herberstein ist jedenfalls alles für „Pele“ bereits, damit Katze „Missoula“ nach dem Tod ihres Partners nicht länger alleine bleiben muss. Sollten sich die Pumas näher kommen, hofft man doch auch auf Nachwuchs, damit unter den Tierbabys auch Pumakätzchen zu finden sind. Heuer gab es bereits Nachwuchs aller Art in Herberstein: Die Vielfraße bekamen Vierlinge, die Polarwölfe vermehrten sich erstmals seit 15 Jahren und haben vier Welpen. Erst Ende April kam „Werner“ auf die Welt, ein weißer Barockesel.
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