Prognose: Erst Anfang Mai weniger als 500 Corona-Intensivpatienten

Prognose: Erst Anfang Mai weniger als 500 Corona-Intensivpatienten
Die täglichen Neuinfektionen sind konstant hoch. Intensivstationen in Wien, Burgenland und Niederösterreich weiterhin über systemkritischer Grenze.

Erst in zwei Wochen dürfte es in Österreich wieder weniger als 500 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen geben. In Wien, dem Burgenland und Niederösterreich bleiben die Spitäler weiter über der systemkritischen Auslastungsgrenze von 33 Prozent, eine Überschreitung ist auch in Vorarlberg möglich, berichten die Experten des Covid-Prognose-Konsortiums in ihrer aktuellen Vorschau auf die kommenden Tage und Wochen. Die Zahl der Neuinfektionen soll demnach konstant hoch bleiben.

Für die Spitäler gibt es keine rasche Entlastung. So ist bei den von Covid-Patienten belegten Intensivbetten nur von einem geringen Rückgang von 28 auf 25 Prozent der Gesamtkapazitäten bis 5. Mai auszugehen. Am heutigen Mittwoch mussten 557 Schwerkranke intensivmedizinisch behandelt werden, für den übernächsten Mittwoch prognostizieren die Experten 497 Intensivpatienten. Auf Normalstationen soll die Anzahl der Covid-19-Erkrankten von 1.531 am gestrigen Dienstag auf 1.421 am 5. Mai zurückgehen.

Prognose: Weiterhin mehr als 2.000 Fälle täglich 

Die aktuellen Prognosen rechnen mit einem Infektionsgeschehen von rund 2.300 Fällen pro Tag bis nächsten Mittwoch. Das Konsortium erwartet für den letzten Prognosetag am 28. April eine Sieben-Tages-Inzidenz von 182 Fällen je 100.000 Einwohner. Heute meldete die AGES eine Inzidenz von 184,9.

Die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern ist dabei sehr unterschiedlich. Die Spannbreite der Sieben-Tages-Inzidenz am letzten Prognosetag reicht von 101 im Burgenland bis 221 in Kärnten. Die effektive Reproduktionszahl lag in der vergangenen Woche bei einem Wert von rund 0,94. Die Fallprognose geht in Niederösterreich und im Burgenland von weiterhin rückläufigen Fallzahlen aus. In Vorarlberg wird von einem weiteren Anstieg und in den anderen Bundesländern von einem annähernd konstanten Fallgeschehen ausgegangen.

Kombination aus Mutationen 

Das Bundesland Tirol hat derzeit die höchste Sieben-Tages-Inzidenz, sie betrug am Mittwoch laut AGES 220,6. Wie das Konsortium in seiner Analyse schreibt, breitet sich die britischen Virusmutation mit dem E484K-Zusatz dort weiter aus. Die Kombination der ursprünglichen britischen Virusvariante B 1.1.7 und der Zusatzmutation E484K zeigt eine erhöhte Infektiosität und deutlich schwerere Krankheitsverläufe als die britische Variante B 1.1.7. ohne E484K-Mutation. Bei dieser sogenannten "Fluchtmutation" wird vermutet, dass die Wirkung von Impfstoffen reduziert werden könnte. Vorläufige Daten des Varianten-Surveillance-Reports der AGES auf Basis von PCR-Vortests zeigen, dass die Variante B.1.1.7 und E484K in Vorwoche mit knapp 600 Fällen bereits rund 50 Prozent der auf Varianten untersuchten Fälle in Tirol ausmachte.

Wie aus dem Varianten-Bericht der AGES hervorgeht, liegt der Anteil der N501Y-Mutationen in Österreich nunmehr in allen Bundesländern bei teils deutlich mehr als 90 Prozent. Das sind sowohl die britische Variante des SARS-CoV-2-Virus (B.1.1.7) als auch die südafrikanische Variante (B.1.351) sowie die brasilianische Variante P.1., wobei die britische Mutation mit 68,90 Prozent den Großteil ausmacht.

Im Burgenland entfallen bereits 98,8 Prozent auf die N501Y-Mutationen, in Oberösterreich 98,7 Prozent und in Niederösterreich 97,5 Prozent. Den "geringsten" Anteil an Mutationen gab es bei den zuletzt veröffentlichten Daten - sie betreffen die Kalenderwoche 14 von 5. bis 11. April - mit 94,4 Prozent in Vorarlberg.

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