Steirisches Kürbiskernöl wird teurer

Steirisches Kürbiskernöl wird teurer
Die Preise für Kerne, Kartonagen, Fracht und Lohn steigen bereits. Nennenswerte Exporte nach Russland gebe es nicht.

Das steirische Kürbiskernöl wird wohl in den kommenden Monaten und bis in den Herbst wie vieles andere auch teurer werden. Am Rande der Landesprämierung der besten Kernöle sagte Franz Labugger, Obmann der Gemeinschaft steirisches Kürbiskernöl, dass die Ölpressen massiv von den höheren Energiekosten betroffen sind. Die Preise für Kartonagen, Lohn, Fracht und auch die Kerne selbst steigen. Derzeit kostet ein Liter Kürbiskernöl im Handel etwa 23 Euro, ab Hof rund 19 Euro.

Flächenausweitung

"2022 wird nicht zuletzt wegen der Ukraine-Krise ein herausforderndes Kürbisjahr. Die Kernölproduzenten sind mit erheblichen Kostensteigerungen vom Anbau bis zur Pressung konfrontiert", so Labugger am Mittwoch in Graz. Dennoch hoffe er auf eine leichte Flächenausweitung. Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. wurde 2021 auf 13.275 Hektar in der Grünen Mark angebaut. Der Ertrag lag pro Hektar durchschnittlich bei 620 Kilogramm Kernen. Über 40 Prozent der Gesamtproduktion werden exportiert - Tendenz weiterhin steigend. Die Zielmärkte sind Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux, Südkorea Taiwan, Kanada und USA. Nach Russland werde übrigens nur eine sehr geringe Menge exportiert, denn die Russen würden selber Kernöl produzieren, sagte Labugger.

Saat beginnt im April

Der Obmann schilderte, dass der Preis für Mais und Getreide steige, ebenso auch der für Kürbiskerne. Die Verträge zwischen den Landwirten und Ölproduzenten seien großteils bereits seit Jänner abgeschlossen. Gesät wird ab Ende April. Wie sich der Markt nun in den kommenden Monaten weiterentwickelt, könne man kaum abschätzen, sagte Labugger mit Sorge. Aber immerhin war die Ernte 2021 qualitativ hochwertig, der Ertrag lag im Durchschnitt. Bis zur nächsten Kürbisernte im Spätsommer seien ausreichend Kerne zur frischen Verpressung auf Lager.

Die Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl hat 3.629 Mitgliedsbetriebe - rund 2.100 steirische Kernölproduzenten inbegriffen. Insgesamt gehören 36 Ölmühlen der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. an. Zusammen deckt man etwa 66 Prozent Marktanteil in Österreich ab. Für einen Liter werden übrigens 2,1 bis 2,5 Kilogramm Kürbiskerne benötigt. Das entspricht der Menge von rund 30 bis 40 Kürbissen.

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