Polizist löschte irrtümlich Daten zu riesigem Drogenhandel in Salzburg
Im März wurde am Landesgericht Salzburg ein monatelanger Prozess um einen groß angelegten Handel mit der "Dschihadisten-Droge" Captagon entschieden. Insgesamt 14 Angeklagten wurde zur Last gelegt, 13,8 Millionen Pillen mit einem geschätzten Verkaufswert von 40 Millionen Euro nach Saudi-Arabien geschmuggelt zu haben. Umschlagplatz war dabei offenbar eine Pizzeria in der kleinen Flachgauer Ortschaft Bürmoos. Der KURIER hatte berichtet.
Während sechs Angeklagte im Zweifel freigesprochen wurden, setzte es für acht weitere - nicht rechtskräftig - teilweise langjährigen Freiheitsstrafen. Wie die Salzburger Nachrichten am Donnerstag berichteten, dürfte es im Sommer 2022 in dem nicht abgeschlossenen Großverfahren aber zu einer "veritablen (Polizei)-Panne" gekommen sein.
Ein Polizeibeamter des Wiener Innenministeriums aus der Sektion IT und Service dürfte "versehentlich unwiederbringlich" sämtliche Daten aus der Telekommunikationsüberwachung (TKÜ) - über Jahre waren Telefonate abgehört worden - des Falls gelöscht haben.
Wiederherstellung unmöglich
Zwar soll laut SN der Löschvorgang noch bemerkt worden, aber nicht mehr aufzuhalten gewesen sein. Auch ein sofortiger Wiederherstellungsversuch durch eine IT-Firma konnte die Daten nicht mehr retten.
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