Polizist als Roadrunner: Er stellte Drift-Versuche auf Tiktok
Selbststeller nennt man innerhalb der Polizei Personen, die so offensichtlich oder blöd Straftaten begehen, dass man sie nur mehr strafen muss - ohne große Ermittlungen durchzuführen. In diese Kategorie dürfte auch ein Revierinspektor fallen, der sich kürzlich vor der Disziplinarkommission in Wien verantworten musste.
Der Beamte war laut Urteil im Zeitraum November und Dezember 2021 mehrfach wegen „Nichtbeachtung der straßenpolizeilichen Vorschriften“, insbesondere wegen „Driften“ auf öffentlichen Straßen (...) sowohl der Bezirkshauptmannschaft als auch der Staatsanwaltschaft angezeigt worden. Anschließend stellte der Polizist jedenfalls Filme seiner gefährlichen Fahrkünste auf die Video-Internetplattform Tiktok.
"Sein Ansehen verspielt"
Die Bundesdisziplinarbehörde meinte dazu: Die Sicherheit ist den Menschen ein extrem wichtiges Anliegen und wird der Schutz derselben daher in die Hände von vertrauenswürdigen Personen gelegt. Die Tätigkeit als Polizist ist von jeher eine grundlegende Tätigkeit um das Funktionieren einer Gesellschaft und von Staaten zu gewährleisten. Dieses Vertrauen und Ansehen hat der Disziplinarbeschuldigte durch sein Verhalten in unrühmlicher Weise verspielt, indem er gegenständlich in teils gefährlicher Art und Weise – wenn auch „mitten in der Nacht und durch Sicherungsposten abgesichert – mehrfach triftend (sic!) über eine Bundesstraße gefahren sei.
Grund für eine harte Strafe sah die gleiche Behörde, die kürzlich einen Unteroffizier, der sich sechs Jahre lang nationalsozialistisch wiederbetätigte und im Dienst belassen wurde, auch in diesem Fall nicht.
Der Polizist muss lediglich 200 Euro zahlen. Denn er scheint sein Fehlverhalten verstanden zu haben, weshalb von einer positiven Zukunftsprognose ausgegangen wird.
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