Wiener Polizeipräsident: Waffenverbotszone in Favoriten notwendig

Wiener Polizeipräsident: Waffenverbotszone in Favoriten notwendig
Maßnahme gilt ab Samstag am Reumannplatz. Polizeichef Gerhard Pürstl erklärt in der ZiB2, was sie bringen soll.

"Wir wollen eine Gesellschaft, die ohne Waffen auskommt", betonte der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl am Mittwochabend in der ZiB2. Er hat am Donnerstag für das Gebiet rund um den Reumannplatz eine Verordnung unterschrieben, die ein Waffenverbot vorsieht. Dieses soll ab Karsamstag gelten.

Pürstl geht davon aus, dass Waffenverbotszonen durchaus ihre Wirkung zeigen. Dazu verwies er im Interview auf die Maßnahmen auf dem Wiener Praterstern. "Dort sehen wir einen Rückgang der Kriminalität um 30 Prozent."

"Das ist schon ein Alarmzeichen"

Auf die Frage, ob durch die verstärkte mediale Berichterstattung in den vergangenen Wochen die subjektive Bedrohung am Reumannplatz größer sei als die objektive, meinte der Wiener Polizeichef dezidiert: "Alleine im Monat März 2024 gab es sechs Delikte mit Körperverletzungen. Das ist schon ein Alarmzeichen." Grundsätzlich würde er ein allgemeines Waffenverbot in Österreich begrüßen.

Dass es in Wien aktuell zu wenige Polizisten gibt, bestritt Gerhard Pürstl nicht. Außerdem gab er zu: "Wir haben nicht so viele Beamte mit Migrationshintergrund, wie wir vielleicht benötigen würden." Förderprogramme gemeinsam mit der Stadt Wien sollten daher Abhilfe schaffen.

"Ein Sanktionensystem"

Zur aktuellen Diskussion um die Herabsetzung der Strafmündigkeit so wie in anderen Ländern, meinte Polizist Pürstl: "Man braucht in jedem Fall ein Sanktionssystem, das Jugendlichen Grenzen aufzeigt. Eines geht auf keinen Fall, dass ein Zwölfjähriger, der einen Raubüberfall begangen hat, beim Jugendamt vorne rein- und hinten rausgeht."

Der Forderung, mehr Streetworker einzusetzen und mehr auf Prävention zu setzen, kann er auch etwas abgewinnen.

Kommentare