Plus 14 Prozent - Hunde liegen voll im Trend

Gut sozialisierte Landhunde sind Draufgänger.
Die Zahl der Hunde wuchs in den vergangenen fünf Jahren deutlich stärker als die der Einwohner.

Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Ein geflügeltes Wort, ein Klischee, aber offenbar nicht ganz falsch. Tatsächlich ist er der beste Freund von immer mehr Menschen, zumindest in Österreich. Von 2013 bis 2018 ist die Zahl der Hunde um 14 Prozent auf knapp 550.000 gestiegen. Der Bevölkerungszuwachs betrug im selben Zeitraum schmale 4 Prozent.

Dabei sind bei der Zahl von exakt 548.508 nur die offiziell registrierten Hunde inbegriffen. Das ergab eine Recherche der Onlineplattform hundehotel.info. Eine Schätzung des Österreichischen Kynologenverbandes (ÖKV) kommt auf insgesamt 665.000 Hunde. Diese Schätzung ist allerdings nicht mehr aktuell, die tatsächliche Hundepopulation dürfte deutlich größer sein.

„Wir wissen, dass eine große Zahl an Hunden nicht angemeldet ist“, sagt Michael Kreiner, Präsident des ÖKV. Somit ist sich Kreiner auch nicht sicher, ob der Boom tatsächlich dieses Ausmaß hat. „Es kann auch bedeuten, dass einfach mehr Hunde angemeldet wurden“, sagt er. „Aber die Tendenz zum Hund ist sicher positiv zu bewerten.“

Plus 14 Prozent - Hunde liegen voll im Trend

Regionale Unterschiede

Als Grund für die Zunahme sieht der oberste Hundefreund nicht zuletzt Medienberichte. Diese seien trotz der Berichterstattung über Bissunfälle überwiegend positiv. „Die zunehmende Vereinsamung im städtischen Bereich spielt sicherlich auch eine wesentliche Rolle“, erklärt Kreiner. Wobei das bis zu einem gewissen Grad Spekulation sei. „Es gibt keine wissenschaftliche Untersuchung für die Motivation, sich einen Hund zuzulegen.“

Die Dichte an Hunden ist dabei regional sehr unterschiedlich. Während es in Niederösterreich und im Burgenland mehr als 100 Hunde pro 1.000 Einwohner gibt, sind es in Wien nur etwas mehr als 30. „Im städtischen Bereich ist die Hundehaltung schwieriger. Es hat keinen Sinn, einen lebhaften Hund in einer Stadtwohnung zu halten“, sagt Kreiner.

Regulierungsbedarf steigt

In Westösterreich ist die Zahl mit rund 50 Hunden pro 1.000 Einwohner ebenfalls niedriger. Wobei das auch mit der Meldemotivation zu tun haben kann. „Im ländlichen Bereich wird die Notwendigkeit einer Meldung eventuell als weniger wichtig erachtet“, erklärt Kreiner.

Mit der zunehmenden Zahl an Tieren steigt allerdings auch der Regulierungsbedarf. Auch der ÖKV fordert verpflichtende Schulungen für Hundebesitzer. „Entsprechendes Wissen erleichtert das Zusammenleben ungemein. Es ist wichtig, dass Hundebesitzer wissen, was sie erwartet und was sie nicht erwartet, damit es zu keinen Enttäuschungen kommt“, erklärt Kreiner. Dabei sind die gesetzlichen Regelungen so unterschiedlich wie die Dichte an Hunden, denn die Hundehaltung ist Ländersache.

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