Platter kündigt Erhebungen zu brisantem Ischgl-Mail an

Noch zwei Monate hätte die Saison in Ischgl laufen sollen. Ab Samstag stehen Lifte und Hotels still  
Die Behörde soll prüfen, ob der Tourismusverband Ischgl eine frühzeitige Warnung vor Corona-Infektionen im Ort in den Wind geschlagen hat.

Am Montag gab es erstmals einen konkreten Beleg dafür, dass zumindest der Tourismusverband Ischgl frühzeitig konkrete Hinweise erhalten hat, dass aus dem Skiurlaub heimgekehrte Isländer bereits bei ihrem Aufenthalt in dem Bergdorf am Coronavirus erkrankt waren.

Wie berichtet, hatte eine Niederländerin in einem eMail-Verkehr behauptet, dass sie das bei den Behörden in Island in Erfahrung gebracht hat. Und den TVB eindringlich aufgefordert, das Risiko einer Ausbreitung des Virus im Ort ernst zu nehmen.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter versicherte am Dienstag auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz, dass die Behörde den Sachverhalt prüfen werde. "Es ist so, dass wir natürlich immer wieder neue Details erhalten. Und man jeder Information nachgeht", sagte er. "Bei diesem konkreten Fall wird die Behörde sich darum kümmern, wie das abgelaufen ist", so Platter.

Anzeigen möglich

Jeder Hinweis werde ernst genommen. "Wenn es notwendig ist, werden auch die notwendigen Anzeigen erstattet", erklärte der Landeshauptmann. Nachgegangen werden soll auch Hinweisen, wonach Gäste nach Verhängung der Quarantäne in Ischgl und anderen Skiorten wie St. Anton nicht wie vorgeschrieben Tirol verlassen haben, sondern ihren Urlaub verlängert haben.

Sollte sich tatsächlich jemand trotz dieser Vorgaben "in einen anderen Skiort zum Skifahren begeben haben, so ist das völlig unverständlich und die Behörde wird dieser Sache nachgehen", sagte Platter dazu.

"Der Fall Ischgl" und Kündigungen in Quarantänegebieten

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