Ihre Haltung ist gefragt: Petition zu „Sicherheit für Hund und Mensch“ startet

Ein American Staffordshire Terrier schaut freundlich in die Kamera.
Der Wiener Tierschutzverein fordert Maßnahmen für ein sicheres Zusammenleben von Mensch und Tier.

Anfang Oktober kam eine Joggerin in Oberösterreich durch einen American Staffordshire Terrier zu Tode. Der tragische Vorfall löste eine Debatte über das Halten bestimmter Hunderassen und die Ausbildung zum "Schutzhund" aus. Tierschutz Austria startet nun aus gegebenem Anlass eine Petition.

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„Wir betonen nachdrücklich, dass rassespezifische Regelungen nicht ausreichen, um Beißunfälle zu verhindern. Vielmehr müssen umfassende Maßnahmen ergriffen werden, um das Bewusstsein für verantwortungsbewusstes Halten von Hunden zu schärfen und eine sichere Umgebung für Mensch und Tier zu gewährleisten“, sagt die Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (Tierschutz Austria) Madeleine Petrovic.

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, startet Tierschutz Austria die Petition „Sicherheit für Hund und Mensch“, mit der durch folgende Maßnahmen eine sichere und gerechte Umgebung für Vier- und Zweibeiner ermöglicht werden soll.

Das wird gefordert

  1. Einheitliche Gesetzgebung: Basierend auf neuesten Erkenntnissen aus der Kognitions- und Verhaltensforschung von Hunden drängt Tierschutz Austria auf eine einheitliche gesetzliche Regelung für den Umgang mit Hunden in Österreich. Diese Regelung zielt darauf ab, sicherzustellen, dass alle Hunde, unabhängig von ihrer Rasse oder Herkunft, angemessen und artgerecht behandelt werden. 
     
  2. Sachkundenachweis für alle Hundehalter:innen: Die Kompetenz und das Wissen der Hundehalter:innen sind entscheidend für das Verhalten und Wohlbefinden der Tiere. Eine verpflichtende Zertifizierung für alle Hundehalter:innen soll sicherstellen, dass angemessene Fähigkeiten vorhanden sind, um die Tiere verantwortungsbewusst zu betreuen und eine erhöhte Sicherheit für Tier und Mensch zu gewährleisten. 
     
  3. Einbindung von Expertinnen und Experten: Tierschutz Austria betont die Bedeutung einer umfassenden Einbindung qualifizierter Fachleute, insbesondere von Hundetrainern und Personen mit kynologischer Ausbildung, in Gesetzgebungsverfahren und der Entwicklung von Präventionsmaßnahmen. Ihre Expertise gewährleistet eine fundierte und faire Einschätzung von Hunden und ist ein wesentlicher Schritt hin zu einer effektiven Hundegesetzgebung. 
     
  4. Verbot der Schutzhundausbildung für Privatpersonen: Die Ausbildung von Privathunden zu Schutzhunden birgt das Risiko unnötig aggressiven Verhaltens. Tierschutz Austria fordert ein landesweites Verbot der Schutzhundausbildung für Privatpersonen, um die Sicherheit von Tier und Mensch zu gewährleisten. 
     
  5. Einheitliche Beißstatistiken: Die Implementierung standardisierter Beißstatistiken ist von entscheidender Bedeutung, um fundierte nationale Präventions- und Managementstrategien zu entwickeln. Tierschutz Austria fordert die Einführung eines einheitlichen Meldesystems und die standardisierte Dokumentation von Hundebissvorfällen, um wertvolle Informationen zu sammeln und effektiv zu nutzen. 

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Petition kann bis Ende 2023 unterstützt werden

"Mit der Unterzeichnung dieser Petition kann nun jede und jeder den betreffenden Hunden eine Stimme geben", heißt es bei Tierschutz Austria. Und: "So kann jede und jeder zu einer sinnvolle Lösung für mehr Gerechtigkeit und Sicherheit beitragen."

Die Petition wird bis Jahresende laufen, anschließend soll die Unterschriftenliste an die Politik übergeben werden. 

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