Perseiden: Das große Glühen beginnt

Wie man gute Fotos macht
Wie, wo und wann man Freitagfrüh den "Meteoritenschauer des Jahrzehntes" beobachten kann.

Die Zeichen stehen auf Spektakel – und eine schlaflose Nacht. Die Perseiden-Sternschnuppen sind bereits da und werden in den Nächten auf Freitag und Samstag ihren absoluten Höhepunkt erreichen. Bis zu vier Meteoriten pro Minute werden am Nachthimmel mit freiem Auge zu sehen sein. So viele wie sonst nie mehr in diesem Jahrzehnt, sagen die Astronomen.

Die Nacht auf Samstag ist dabei weniger wetterbegünstigt. Laut Ubimed gibt es nur in Vorarlberg und möglicherweise im Süden einen freien Blick auf den Sternenhimmel, der Rest des Landes ist unter einer Wolkendecke. Die Nacht auf Freitag hingegen bietet ein praktisch umgekehrtes Bild: Im Osten und Süden des Landes wird es weitgehend klar sein.

Die besten Beobachtungspunkte sind jedenfalls möglichst weit weg von Großstädten und möglichst hoch oben, um der Lichtverschmutzung zu entkommen. Die beste Zeit ist nach Monduntergang (gegen 0.30 Uhr) und vor dem Sonnenaufgang (gegen 5:30 Uhr). Ein guter Indikator ist auch die Internetseite www.lightpollutionmap.info – auf dieser kann man überprüfen, ob man in einer Gegend mit hoher Lichtverschmutzung lebt und wo sich der nächste ideale Standort für Beobachtungen befindet.

Fotos machen

Wer die Perseiden mit dem Smartphone fotografieren möchte, sollte dieses lieber wegstecken und das Schauspiel besser direkt mit freiem Auge oder mit einem Fernglas bestaunen. Denn Handys sind nicht nur wegen des Lichtscheins verpönt. Um gute Fotos anzufertigen, benötigt man ohnehin eine semiprofessionelle Ausrüstung. Neben eine guten Kamera ist ein Stativ wichtig, um lange Belichtungszeiten (bis zu 30 Sekunden) zu ermöglichen. Unverzichtbar ist weiters ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv, um die Sternschnuppen zu erfassen.

Perseiden: Das große Glühen beginnt
APA18712560-2_09062014 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA045 VOM 09.06.2014 - Das Planetarium im Wiener Prater aufgenommen am Donnerstag, 5. Juni 2014. Am Mittwoch, 11.06.2014, feiert das Planetarium seinen 50. Geburtstag. FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER
Doch es gibt auch zahlreiche Möglichkeiten, sich von Profis begleiten zu lassen. ImWiener Planetarium findet eine eigene "Perseiden-Party" statt, auf der Lagerwiese derSophienalpeerklärt die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie alle Details. Auch die Urania-Sternwarte hat am Donnerstag und Freitag noch Termine frei.

Am Freitag und Samstag berichtet Astronom Franz Klauser in seiner Privatsternwarte im Ötscherland über die Perseiden, Treffpunkt ist um 19 Uhr beim Gemeindeamt in Puchenstuben (NÖ). Sternenspaziergänge mit Astronom Günther Wuchterl sind ab 22 Uhr von Donnerstag bis Sonntag beim Leeberg in Großmugl angekündigt. Großmugl hat sich als "Sternendorf" positioniert und schaltet extra die Straßenbeleuchtung und die Lichter der Kirche ab.

Wer sich lieber selbst auf die Suche machen möchte: Einfach nach Norden oder Nordosten schauen. Dort sind die Perseiden ohnehin zu entdecken. Vereinzelt sollte man sie selbst in Großstädten sehen können.

Die Perseiden

Die Perseiden sind ein im Sommer auftretendes Naturschauspiel. Auslöser dafür ist der Komet 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn zahllose Staubteilchen hinterlassen hat. Rund um den 12. August fliegt die Erde genau durch diese Kometenbahn. Die Staubteilchen prallen dann auf die Atmosphäre und verglühen. 2007 wurden 173 Meteoriten pro Stunde gezählt, heuer werden aufgrund einer besonderen Konstellation mehr als 200 Sternschnuppen pro Stunde erwartet. Die Perseiden sind nach dem Sternbild Perseus benannt, das zu Beginn der Morgendämmerung hoch am Himmel steht.

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