Immer mehr Menschen holen ihre Online-Käufe heutzutage in Paketshops der großen Anbieter wie UPS, DPD, GLS oder Hermes ab. Die Geschäftsinhaber erhalten dabei für jedes entgegengenommene Paket je nach Anbieter zwischen 40 und 90 Cent, auch bei Rücksendungen. Der Nebenverdienst beläuft sich so nur auf einige Tausend Euro im Jahr.
„Für die Paketshop-Partner ist die Vergütung aber eher zweitrangig, es geht hauptsächlich um die Möglichkeit, Zusatzumsatz und zusätzliche Kundenfrequenz durch die Paketkunden zu generieren“, meint eine Sprecherin von DPD zum KURIER. Der „Deutsche Paket Dienst“, dessen Firmensitz inzwischen in der Metropolregion Paris liegt, betreibt mit rund 1.700 Partnern im Einzelhandel das größte Paketshop-Netzwerk Österreichs, seit das Geschäft des Konkurrenten DHL zum Großteil von der österreichischen Post übernommen wurde.
Ein privater Zustelldienst, mit dem die Post seit einigen Jahren ebenfalls zusammenarbeitet, ist Hermes mit seinen insgesamt 1.687 Paketshops. Während des ersten Lockdowns im März war davon nur noch circa ein Drittel geöffnet, aktuell sind es 65 Prozent. Das bremse natürlich die Zahl der Zustellungen, „insgesamt gehen wir aber immer noch davon aus, dass wir dieses Jahr ein Wachstum von insgesamt 25 Prozent an Paketen haben werden“, sagt Hermes-Geschäftsführer Dieter Zillmann dem KURIER.
Die österreichische Post rechnet für das Jahr 2020 mit rund 150 Millionen Paketzustellungen, das sind 23 Millionen mehr als noch 2019. Alleine im Dezember, ohnehin der intensivste Monat, dürften es heuer 17 Millionen Pakete werden, davon fast zwei Millionen in Wien – ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ganz besonders deutlich wirkt sich die enorme Zunahme an Online-Käufen auf die Zahl der Rücksendungen aus, die hat sich im Corona-Jahr nämlich vervierfacht: Wurden 2019 noch etwa 2,8 Millionen Pakete von Kunden zurückgeschickt, so rechnet man bei der Post für dieses Jahr mit insgesamt zwölf Millionen Retournierungen.
„Wir rechnen immer mit vielen Aufträgen in der Vorweihnachtszeit, in diesem Jahr sind es aber besonders viele“, heißt es vonseiten des Unternehmens. Man setze daher auf zusätzliche Frächter-Fahrten und Unterstützung in den Logistikzentren. „Wir stocken daher die Stunden von bereits angestelltem Personal auf, vor allem von geringfügig oder in Teilzeit Angestellten.“ Österreichweit seien das etwa 1.000 Mitarbeiter, die zusätzlich bei der Verteilung der Weihnachtspackerl aushelfen.
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