"Banden machen sich über Behörden lustig, während sie auf großem Fuß leben"

"Banden machen sich über Behörden lustig, während sie auf großem Fuß leben"
In Österreich kam es bei der „Operation Trojanerschild“ zu vielen Festnahmen. Ein leitender Ermittler gibt Einblicke und erzählt, warum sich Balkan-Banden hierzulande nicht mehr sicher fühlen können

Mittlerweile ist viel über „Operation Trojanerschild“ bekannt. Es handelt sich um die größte international koordinierte Ermittlung der Geschichte. 800 Verdächtige wurden festgenommen. Österreichische Kriminalisten kooperierten mit dem FBI. Der KURIER sprach mit Daniel Lichtenegger, dem operativen Leiter der Aktion im Bundeskriminalamt (BK).

KURIER: Sie haben Monate geheim gegen gefährliche Banden ermittelt. Waren Sie erleichtert, als die Festnahmen erfolgten und Sie endlich darüber reden konnten?

Daniel Lichtenegger: Das FBI arbeitete rund zwei Jahre an der Operation. Seit 2021 waren wir dabei. Geheimhaltung war das Wichtigste. Jede Behörde hat zwar für sich gearbeitet, FBI und Europol aber alles koordiniert. Ständiger Austausch war unerlässlich. Wir wollten uns in den 16 involvierten Ländern ja nicht gegenseitig reinpfuschen. Dass es so hervorragend funktioniert hat, ist eine Erleichterung. Dazu kam, dass man sich bei der Skrupellosigkeit der Clans auch immer überlegen musste, was man im engsten Kreis überhaupt erzählen kann.

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