Österreichischer Alpenverein will bis 2033 klimaneutral sein

KLIMA-SOMMERSERIE: PRESSEREISE "STEIN- UND GAMSWILDFORSCHUNG IM NATIONALPARK HOHE TAUERN"
Der ÖAV will "als Vorbild vorangehen". Eines der Hauptziele ist die klimafreundliche Anreise.

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2033 klimaneutral zu sein. Man wolle "als Vorbild vorangehen", gab ÖAV-Präsident Andreas Ermacora in einer Pressekonferenz am Freitag die Stoßrichtung vor. Der scheidende Vereinschef versprach indes, dass seine Nachfolge "in gute Hände" gelegt werden wird. Am morgigen Samstag findet im Vorarlberger Rankweil die Jahreshauptversammlung des ÖAV statt, bei der ein neuer Präsident gekürt werden soll.

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Vor hundert Jahren habe man in den "Tölzer Richtlinien" beschlossen, keine neuen Hütten in unberührtem Gebiet errichten zu wollen, führte Ermacora aus. Es gehe darum, den Alpenraum zu schützen. "Schwerwiegende Eingriffe des Menschen und die Auswirkungen des Klimawandels schwächen seine natürliche und kulturelle Substanz", warnte Ermacora. Deshalb habe man sich nun eine ausgeglichene Treibhausgasbilanz als Ziel gesetzt. Wie das gelingen soll, wird aktuell in den vier Bereichen Mobilität, Infrastruktur, Bildung/Ausbildung und im Bereich "Grüne Finanzen und Beschaffungen" erarbeitet.

Klimafreundliche Anreise eines der Ziele

Klimaneutralität sei eine "Herausforderung", bekannte Ermacora. "Jede Bergtour beginnt mit einer Anreise", nannte Generalsekretär Clemens Matt eine ebensolche. 80 Prozent der Anreisen zu Bergtouren würden aktuell mit dem eigenen Pkw erfolgen, ein großer Teil würde noch dazu alleine im Auto sitzen: "Das ist nicht optimal." Der Alpenverein wolle nun "Empfehlungen und Anreize schaffen", klimafreundlich anzureisen. Dabei soll etwa die Information in der App "alpenvereinaktiv" ausgebaut werden. Auch seien Vergünstigungen auf Hütten für Leute nach Anreise mit Öffis angedacht, erzählte Matt.

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Bei der Infrastruktur will der Alpenverein bei den Hütten ansetzen. 63 von insgesamt 231 ÖAV-Hütten sind bereits mit einem Umweltgütesiegel ausgezeichnet, nach Samstag werden es drei mehr sein. Eine Verdoppelung dieser Zahl in den kommenden Jahren sei ein Ziel, so Matt auf Nachfrage. "Vision" sei es, dass sämtliche Hütten des Alpenvereins das Gütesiegel tragen könnten.

Um dem Ziel Klimaneutralität näher zu kommen, stellte der ÖAV zudem Deniz Scheerer als Klimakoordinatorin ein. Diese freute sich auf den "spannenden Weg". Auch Scheerer nannte die Anreise als größte Herausforderung. "Mobilität basiert auf Gewohnheitsverhalten", die Bequemlichkeit stehe im Vordergrund, erklärte die neu bestellte Klimakoordinatorin. Alternativen müssten "möglichst einfach aufgezeigt" werden. Man wolle vermitteln: "Es geht auch anders", schloss die Funktionärin.

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