Österreich schickt 700 Häftlinge nach Serbien

Österreich schickt 700 Häftlinge nach Serbien
Justizministerium vereinbarte Rückstellung für die größte Gruppe an Ausländern in heimischen Gefängnissen.

9.361 Menschen sitzen derzeit in österreichischen Gefängnissen. Nicht einmal die Hälfte davon - nämlich 45,3 Prozent -  sind österreichische Staatsbürger. Unter ausländischen Insassen verteilen sich die Herkunftsländer laut Wiener Zeitung folgendermaßen: Die größte Gruppe unter den Nicht-Österreichern sind Serben (714), dahinter folgen Rumänen (520), Afghanen (344) und Slowaken (254). 

Um gegen die ständige Überfüllung in den Justizanstalten vorzugehen, hat Justizminister Josef Moser (ÖVP) nun ein Abkommen mit Serbien abgeschlossen. Der Inhalt: Das Land am Balkan nimmt seine Häftlinge zurück. Das bestätigt das Justizministerium gegenüber dem KURIER. Druckmittel der Österreicher ist einerseits die Unterstützung bei der Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen. Andererseits helfe Österreich den Serben beim Aufbau eines verbesserten Strafvollzugs, so eine Sprecherin zum KURIER.

Eine serbisch-österreichische Arbeitsgruppe soll bis Ende Mai festlegen, welche serbischen Straftäter für eine Rückstellung in Frage kommen. Dies soll auch möglich sein, wenn der Häftling nicht zustimmt. 

Die Insassen in Österreichs Gefängnissen kommen aus insgesamt 100 Staaten. 18,8 Prozent sind EU-Staatsbürger, 35,5 Prozent Nicht-EU-Staatsbürger. Bei immerhin 1,1 Prozent ist die Staatsbürgerschaft unbekannt. 

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