ÖBB bestellen 61 neue "Super-Loks"

ÖBB bestellen 61 neue "Super-Loks"
Die "1293er" wird nun endgültig das Bild der ÖBB auf Österreichs Schienen prägen.

Die ÖBB setzen weiterhin auf die Vectron-Lokomotive von Siemens. Wie der KURIER nun erfuhr, werden 61 neue Loks der Serie angeschafft. Nachdem es zu Beginn Probleme mit der Zulassung in Italien gegeben hat und der Start sich etwas verzögert hat, scheint man nun überzeugt. Die aktuell 39 Vectrons erhalten somit Gesellschaft.

„Die ÖBB sind jetzt schon die zweitstärkste Güterbahn Europas. Mit den neu bestellten Vectron Lokomotiven stärken wir unsere Position am europäischen Markt und treiben die Internationalisierung der ÖBB Rail Cargo weiter voran,“ sagt Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä.

In Europa sind die ÖBB nach der Deutschen Bahn beim Güterverkehr der zweitgrößte Player. Mit der Stärkung der Eigentraktion (also dass Bahnbetriebe den Transport über die komplette Strecke „übernehmen“) steigt der Bedarf nach Lokomotiven, die die Nordsee, das Mittelmeer und das schwarze Meer miteinander verbinden, betont die Bahn.

ÖBB bestellen 61 neue "Super-Loks"

ÖBB-Vorstandsvorsitzender Matthä

Bisher mussten dafür oft zusätzliche Lokomotiven angemietet oder im Heimmarkt durch Umschichtungen freigespielte Triebfahrzeuge transferiert werden. Die Bahn schloss deshalb im Jahr 2017 einen Rahmenvertrag mit Siemens, aus dem nach und nach neue Lokomotiven angefordert werden können.

Nach zunächst 17 und dann 30 Loks werden nun gleich 61 Stück auf einmal bestellt, die Flotte wird damit auf insgesamt 108 Stück aufgerüstet. 28 der neuen Lokomotiven sollen mit einem speziellen Ausstattungspaket für Belgien und die Niederlande bestückt werden.

Zum Vergleich: Derzeit sind 60 Railjets landesweit im Einsatz. Im Personenverkehr sollen die neuen Lokomotiven (mit der Kennzahl 1293) aber vorerst nicht eingesetzt werden. Es gab aber bereits Tests, bei denen eine komplette Railjetgarnitur gezogen wurde. Theoeretisch wäre es möglich, die Vectron (Listenpreis vier Millionen Euro) dort einzusetzen. Allerdings fährt sie lediglich eine Geschwindigkeit von 160 km/h, wäre also auf der Weststrecke eher keine Alternative.

Neue Konkurrenz

Während die ÖBB Siemens weiterhin treu bleiben, geht die Deutsche Bahn erstmals andere Wege. Der neue Fernverkehrszug ECx ist weder von Siemens noch vom schärfsten Konkurrenten Bombardier. Man setzt auf den spanischen Konzern Talgo. Dieser belieferte bisher nur Südeuropa, die USA und Russland. Nun ist damit ein neuer Player auf dem mitteleuropäischen Markt aufgetaucht.

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