Notruf-Affäre: Jetzt wird gegen den Vize-Polizeidirektor ermittelt

Alexander Gaisch entschuldigt sich
Verdacht auf Nötigung: Staatsanwaltschaft Graz muss nach anonymer Anzeige Ermittlungen in der Angelegenheit aufnehmen.

Die Affäre "Wadeln virerichten" wird nun auch zum Fall für die Justiz: Bei der Staatsanwaltschaft Graz ging eine Anzeige gegen Alexander Gaisch ein, allerdings anonym. Doch das reicht. Die Behörde muss nun offiziell Ermittlungen gegen den bisherigen Vize-Landespolizeidirektor der Steiermark einleiten.

Die Geschichte dahinter geht seit Tagen durch die Medien. Gaisch machte einen jungen Kollegen nieder, der in der Landesleitstelle als Notruf-Beamter Dienst tat. Sein Vergehen? Er erkannte den Vizechef der Polizeidirektion nicht, der sich salopp mit "Alex Gaisch, grüß dich" vorstellte. Weil ihm Gaisch' Name nichts sagte, bestellte der hörbar empörte Hofrat ("Geht's noch? San'S jetzt endlich wach geworden?") den jungen Uniformierten zum Rapport, um ihm "die Wadeln vire zu richten".

Das Telefonat: "Wadln vire zu richten"

So weit kam es letzlich nicht, es gab eine Entschuldigung, wenn auch nicht vom Hofrat selbst, sondern von einem Abteilungsleiter, wie die Kronen Zeitung berichtete und von der Pressestelle der Polizei am Freitag bestätigt wurde. Gaisch wurde vom Ministerium versetzt, bis die Prüfung der Angelegenheit abgeschlossen ist. Derzeit befindet er sich aber im Krankenstand.

Grüne-Anfrage an Innenminister Peschorn

Unterdessen zieht der obskure Fall immer weitere Kreise, immer tiefer wird in Gaisch' Vergangenheit gegraben. Die Grünen führten in ihrer Anfrage an den Innenminister unter underem auch Interviews aus den Jahren 2005 und 2011 an, wo Gaisch bereits als Führungsbeamter in einer Täterbeschreibung vom "Zigeunertyp" gesprochen habe oder von einer "Unterwanderung der Gesellschaft durch Muslime". 

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