Nostalgiker machen gegen neue Öffi-Stationen mobil

Die alten Schilder werden in Wien sukzessiv ausgetauscht
Wiener Linien setzen auf rote „Info-Säulen“. Nicht alle sind damit einverstanden.

In Wien werden Veränderungen gerne kritisch beäugt. Das zeigt aktuell auch die Online-Petition „Rettet die Wiener Öffi-Stationen“ (openpetition.eu).

Sie sammelt Unterschriften gegen die neuen digitalen Info-Säulen der Wiener Linien. Sukzessiv sollen die alten ellipsenförmigen Straßenbahn- und Bus-Haltestellen-Schilder ersetzt werden. Auf den Linien 13A, D, O, 6 und 11 sind bereits 30 neue Haltestellen in Betrieb.

Die Säulen gleichen einem roten Mast. An der Spitze gibt es ein Leuchtelement, das helfen soll, die Station in der Nacht zu finden. In der Mitte ist ein E-Pad mit digitaler Anzeige für Fahrpläne und Infos zum Ticketkauf montiert. Das E-Pad spricht sogar – für Menschen mit Sehschwäche.

All das scheint für die Online-Protestierenden nicht tragbar: „Das Stadtbild muss erhalten bleiben“, schreibt ein Petitionsunterstützer. „Die älteren Schilder passen zu Wien, die neuen wirken kalt und billig“, schreibt ein anderer. „Wien ist nicht London“, wird ergänzt. 589 Unterschriften wurden bis Redaktionsschluss gesammelt.

Die Barrierefreiheit stehe im Vordergrund, bei der Entwicklung sei die Meinung der Fahrgäste und von Behindertenvertretern eingeflossen, heißt es dazu von einer Sprecherin der Wiener Linien.

Übrigens: Auch andernorts suchen die Wiener Linien neue Lösungen – nämlich für die Kontrolle des Online-Tickets. Ein „Hackathon“ mit einem Preisgeld von 10.000 Euro soll Entwickler anlocken. Bis 7. März können Ideen eingereicht werden. Das Problem, das es zu lösen gilt: Derzeit dauern Online-Ticket-Kontrollen zehnmal so lange wie normale Kontrollen.

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