Neues Jahr, neue Regeln: Was sich 2025 für Autofahrer ändert
Alle Jahre wieder ... wird das Autofahren in Österreich teuer. Wie der Automobilklub ÖAMTC informiert, steigen die Preise 2025 gleich in mehreren Bereichen.
Unmittelbar zu spüren bekommen die Lenker das an den Zapfsäulen, denn Treibstoff wird durchschnittlich um drei Cent pro Liter teurer. Das hängt mit der Steigerung der nationalen CO2-Bepreisung von 45 auf 55 Euro je Tonne CO2 zusammen. Da der CO2-Gehalt von Benzin geringer ist als beim Diesel, müssen Diesel-Fahrer etwas tiefer in die Tasche greifen.
Laut ÖAMTC potenziell bitter: Der Klimabonus, der als Ausgleich für die CO2-Bepreisung eingeführt wurde, wackelt 2025 „aufgrund der angespannten Budgetlage“ bzw. könnte reduziert werden. „Ohne den regionalen Klimabonus wäre die CO2-Bepreisung nichts anderes als eine Mineralölsteuererhöhung, deren Einnahmen in das allgemeine Budget fließen“, merkt Martin Grasslober, Leiter der Verkehrswirtschaft beim ÖAMTC, an. Seit Einführung der CO2-Bepreisung im Oktober 2022 war der Liter Diesel übrigens fast durchgehend teurer als Ottokraftstoffe.
Vignette knackt „100er“
Schon länger steht fest, dass die Jahresvignette 2025 „seegrün“ ist. Ebenso schon länger bekannt ist ihr Preis. Und der wird deutlich mehr Autobahnfahrer stören als der neue Farbton. Die Pkw-Etikette durchbricht mit 103,80 Euro nämlich zum ersten Mal die „Hunderter-Schallgrenze“.
„Schuld“ daran ist die vom Gesetzgeber vorgesehene Valorisierung um 7,7 Prozent, die sich nicht nach der derzeitigen Teuerungsrate von unter zwei Prozent richtet, sondern nach der Teuerungsrate von 2022 auf 2023. Betroffen davon sind auch Motorradfahrer sowie die unterjährigen Zwei-Monats-, Zehn-Tages- und Tagesvignetten.
Immerhin: Die Asfinag betont, dass die Erlöse in Betrieb, Bau, Erhaltung und die Verkehrssicherheit im österreichischen Autobahn- und Schnellstraßennetz investiert werden. Entsprechend valorisiert wird überdies das Klimaticket, das nun auf 1.179,30 Euro kommt, ein Plus von 84 Euro.
Künftig ihren (noch höheren) Preis hat die Sicherheit. Die motorbezogene Versicherungssteuer, die mit der Haftpflichtprämie abgerechnet wird, fällt nämlich für alle neuzugelassenen Autos um rund 35 Euro pro Jahr höher aus als bei einer Erstanmeldung im Jahr 2024.
„Nur bei sehr effizienten bzw. leistungsschwachen Pkw kommt es zu einer geringeren oder gar keiner Steuererhöhung. E-Autos sind wie gehabt von der motorbezogenen Versicherungssteuer gänzlich befreit“, wird seitens des ÖAMTC erläutert. Wichtig: Für zugelassene Fahrzeuge ändert sich nichts.
Kilometergeld steigt
Das neue Jahr bringt aber auch Entlastungen. So wurde mit 1. Jänner das Kilometergeld einheitlich auf 50 Cent erhöht. Der neue Kilometergeld-Satz gilt unabhängig davon, ob man einen Pkw (bisher 42 Cent) oder ein Motorrad/Motorfahrrad (bisher 24 Cent) nutzt. Zudem erhöht sich auch der Betrag für Mitfahrende: Galten bisher fünf Cent, sind es seit dem Jahreswechsel 15 Cent.
Ab mehr als einem Kilometer Wegstrecke gelten die 50 Cent auch für die Nutzung eines Fahrrades (bisher 38 Cent bei mehr als zwei Kilometern). „Dass das Kilometergeld nach 16 Jahren endlich erhöht wird, ist sehr erfreulich und ein wichtiger Schritt zur Entlastung vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, kommentiert Barbara Treiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, die aus ihrer Sicht überfällige Anpassung.
Grundsätzlich werden Kosten für den Arbeitsweg über den Verkehrsabsetzbetrag bei der Einkommensteuer abgegolten. Dieser Betrag wurde 2025 auf 487 Euro erhöht und wird für Arbeitnehmer in der Regel automatisch vom Arbeitgeber berücksichtigt. Was niedrigere Einkommen betrifft, so gilt: Der hier bereits höhere Verkehrsabsetzbetrag sowie der Zuschlag zum Verkehrsabsetzbetrag werden um fünf Prozent angehoben.
Wie es bei der E-Mobilität mit der Förderung für Private weitergeht, ist noch offen. Sofern Budget vorhanden ist, können sich Elektrofahrer bis spätestens Ende Mai dieses Jahres online für das Förderprogramm 2024 registrieren.
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