Fake-App erlaubt Bewertung von Kindern und Eltern

Die Macher von "Kindsieg" wollen, dass Lehrer ihre Schüler per Handy bewerten. Auch Sanktionen gegen Erziehungsberechtigte soll es geben. Ernst gemeint ist das aber nicht.

Die Handy-App "Lernsieg", mit der Schüler ihre Lehrer bewerten können, machte österreichweit Schlagzeilen. Die Lehrergewerkschaft stieg auf die Barrikaden und kündigte Klagen gegen den erst 18-jährigen Macher der App an.

Nach wenigen Tagen und zahlreichen Hass-Mails gegen den jungen Ideengeber war die Pädagogen-Bewertungs-App bereits wieder offline. Und ist es vorläufig bis heute.

Nun haben unbekannte App-Erfinder den Spieß umgedreht. Mit "Kindsieg" will man Pädagogen ermöglichen, "Kinder adäquat zu bewerten", heißt es auf der Website nicht ganz ernst gemeint. Die App zur Kinder-Bewertung basiere auf "modernsten Erkenntnissen aus der Psychologie: Eine Strafe hat nur dann den gewünschten Effekt, wenn diese sofort eintritt. In der Erziehung war dies bisher nicht der Fall!"

Und die anonymen Projektbetreiber gehen noch einen Schritt weiter: Wenn die Lehrer die Kinder schlecht bewerten, fällt dies auf die Eltern zurück. Und es wird die Kinderbeihilfe gekürzt. Es sei sogar möglich, Kindern unter einem bestimmten Rating den Zutritt zur Schule zu verwehren. In Härtefällen könne "automatisch das Jugendamt aktiv werden".

Satireprojekt

Schon erraten: Die App "Kindsieg" ist nicht die vermeintliche neue Eskalationsstufe im wechselseitigen Bewerten von Jugendlichen und Lehrern an Österreichs Schulen, sondern versteht sich als Satireprojekt auf die offline genommene "Lernsieg"-App, bei der Pädagogen in Kategorien wie Fairness, Pünktlichkeit und Durchsetzungsvermögen benotet werden sollten.

Die "Kindsieg"-Macher merken an, alle vermeintlichen App-Nutzer auf der Website seien in Wahrheit frei erfunden, und fügen selbstironisch hinzu: "Diese Webseite ist ein Satireprojekt von Menschen die zu feig sind, ihr wahres Gesicht zu zeigen."

"Kindsieg"

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