Millionenschäden nach vielem Schnee im Jänner

Millionenschäden nach vielem Schnee im Jänner
In den meisten österreichischen Bundesländern hat der viele Schneefall im Jänner Millionenschäden und -kosten verursacht.

Mehrkosten im Verkehrswesen und Schäden bei Infrastruktur: Die weißen Massen im Jänner werden in Österreich einige Millionen kosten. Bei einer APA-Rundfrage durch die Bundesländer mussten die meisten aber noch vertrösten. Die genauen Zahlen werden wohl erst am Ende des Winters abschätzbar sein.

Die massiven Schneefälle im Jänner haben etwa in Niederösterreich für Schäden in Millionenhöhe gesorgt. Dazu kommen Mehrkosten für den Winterdienst und Einbußen in Skigebieten. Touristiker hoffen, dass sich das Gästeminus im Laufe der Saison noch ausgleichen lässt. Die Reparaturen im Stromnetz werden noch Wochen dauern. Die EVN geht von einem Schaden im niedrigen einstelligen Millionenbereich aus.

In Oberösterreich gibt es seitens des Landes noch keinen Gesamtüberblick über die Schäden. Vieles werde wohl erst zutage treten, wenn der Schnee weg ist, so der Tenor. Ein APA-Rundruf in den am stärksten betroffenen Gemeinden zeigt aber, dass die Bürgermeister allein für die Schaufeleinsätze fünf- bis sechsstellige Beträge einkalkulieren.

Nach den rund 14 Tage dauernden heftigen Schneefällen im Jänner in der Obersteiermark und der Lawinensituation ist es nach einhelliger Meinung in Politik, Straßenerhaltung, Energieversorgung und Tourismus noch zu früh, um eventuelle Schadenssummen zu nennen. Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) schätzte die Schäden an Landes- und Bundesstraßen vorerst auf einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag. Einen Überblick werde man erst verlässlich haben, wenn die Schneeschmelze eingesetzt habe, hieß es auf Anfrage aus dem Büro von Verkehrs- und Finanzlandesrat Lang. Auch die Schäden an Straßen durch eindringendes Salz und Wasser in Verbindung mit schwankenden Temperaturen könne man erst am Ende des Winters verifizieren. 

Bis in Salzburg alle Schäden begutachtet und aufgearbeitet sind, dürften noch Monate vergehen. Dementsprechend schwierig ist es, die von den Schneemassen im Jänner verursachten Kosten zu beziffern. Geknickte Bäume im Wald oder Schäden an Bauwerken im Hochgebirge werden sich erst nach dem Winter zeigen. Alleine die Kosten für die Wiederherstellung der Stromversorgung gehen aber in die Millionen. "Seriöse Zahlen können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht liefern", sagte eine Sprecherin der Salzburg AG zur APA. "Die Störungskosten werden aber sicherlich im Bereich eines siebenstelligen Eurobetrags liegen." Der Landesenergieversorger ist noch immer mit Reparaturarbeiten beschäftigt.

Anders als die Alpennordseite hat Kärnten in diesem Winter bisher unterdurchschnittliche Schneemengen verzeichnet. Das sagte Meteorologe Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf APA-Anfrage. "Besonders in tiefen Lagen haben wir eigentlich sehr wenig Schnee." Der Dezember habe völlig ausgelassen, im Jänner waren die Schneemengen "sehr bescheiden". Ausnahme sind höhere Lagen in den Hohen Tauern. Hier gab es etwas mehr Schnee als im Durchschnitt, von extremen Mengen könne aber nicht die Rede sein. Beachtliche Niederschlagsmengen gab es am vergangenen Wochenende, die aber vor allem in tieferen Lagen hauptsächlich als Regen vom Himmel fielen.

Die massiven Schneefälle der vergangenen Wochen hatten in Tirol zwar in manchen Bereichen beträchtliche Mehrkosten zur Folge, aufgrund des Ausbleibens großer Schäden dürfte man nach derzeitiger Einschätzung aber mit einem blauen Auge davongekommen sein. Viel hänge in punkto Kosten auch davon ab, wie sich der restliche Winter im Bundesland gestalte, hieß es seitens des Landes gegenüber der APA. Im Bereich des Straßendienstes auf Landesstraßen gehe man bei anhaltend intensivem Winter derzeit von Mehrkosten von rund zwei Millionen Euro aus, teilte das Büro des zuständigen Landeshauptmannstellvertreters Josef Geisler (ÖVP) mit.

Die Kosten in Vorarlberg verursachten Schäden sind noch nicht abschätzbar. "Jetzt bereits eine Zahl zu nennen, wäre völlig unseriös", hieß es aus dem Büro von Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP). Die Vorarlberger Landesversicherung (VLV) rechnete vorerst mit Schneedruckschäden im Ausmaß von rund einer Million Euro. "Auf den Bergen liegen drei bis vier Meter Schnee", gab ein Sprecher von Gantner zu bedenken. Aufgrund der großen Lawinengefahr könne man in einige Gebiete gar nicht gelangen, ohne Menschenleben zu gefährden. VLV-Vorstandsdirektor Robert Sturn bezifferte die wegen des Schneedrucks entstandenen Schäden in Vorarlberg auf rund eine Million Euro. "Ich schätze, dass wir damit durchkommen werden", sagte er zur APA. Insgesamt sei die Lage "relativ überschaubar".

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