Nach Stromausfall in Innsbruck: Lehren aus unfreiwilliger Blackout-Übung

Symbolbild
140.000 Haushalte im Zentralraum Innsbruck waren ohne Strom. Dabei brach auch das Handynetz zusammen.

Es war eine Art Kurzschluss im großen Stil, der vergangene Woche eine Kettenreaktion auslöste, an deren Ende in Innsbruck und 34 Gemeinden im Zentralraum um die Landeshauptstadt 140.000 Haushalte plötzlich ohne Strom waren.

Lifte blieben stecken, Straßenbahnen standen still, Geschäfte und Lokale waren schlagartig dunkel. Der Grund: Bei Wartungsarbeiten in einem Umspannwerk war es zu einer Schutzlösung gekommen (laienhaft gesprochen flog die Sicherung), was zu dem großflächigen Versorgungsausfall führte.

„Es war wirklich Stillstand“, so VP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Nachgang zu einem Sicherheitsgipfel, bei dem die Lehren aus dem rund einstündigen Stromausfall gezogen werden sollten, der einen Vorgeschmack auf einen möglichen Blackout bot.

Gute Lagebeurteilung

„In Summe sind wir gut aufgestellt“, lautete das Fazit von Stadtchef Georg Willi (Grüne). Es habe sich gezeigt, dass man in so einem Fall „sehr schnell eine gute Lagebeurteilung bekommt“. Acht Minuten nach dem Netzkollaps war bereits das „Fachkrisenmanagement Strom“ einberufen und es war klar, dass es etwa eine Stunde dauern würde, bis alle Haushalte wieder Strom haben.

Nach Stromausfall in Innsbruck: Lehren aus unfreiwilliger Blackout-Übung

Bürgermeister Georg Willi und Vize-Stadtchef Johannes Anzengruber (re.)

Es gelte aber „den Umfang der Störung noch schneller an die Einsatzorganisationen zu tragen“, so Anzengruber. Deren Kommunikation habe aber an sich dank Funk funktioniert. Als Schwachstelle hat sich jedoch das Handynetz erwiesen, das teilweise zusammengebrochen ist. Dadurch blieb die Bevölkerung mitunter im Dunkeln darüber, was Grund und Dauer des Stromausfalls betrifft.

Mobil-Netz sichern

„Wir müssen daran arbeiten, dass diese Kommunikation aufrecht bleibt“, so Willi. Es soll deshalb Gespräche mit den Handyanbietern geben. Bei einem echten Blackout ist die Information der Bevölkerung das A und O, damit es nicht zu Panik kommt.

In Innsbruck wird bereits seit einem Jahr daran gearbeitet, dass alle zehn Feuerwachen in der Stadt über Notstromversorgungen verfügen und im Ernstfall „dann die Leuchttürme sind, an die sich die Bevölkerung wenden kann“, erklärt Anzengruber. Die Bürger sollen über dieses System auf verschiedenen Kanälen informiert werden, damit es ins Bewusstsein rückt.

Kommentare